Péan, Anton Hermann

Bürgermeister 1840-1868

Borbecks dritter Bürgermeister war Anton Hermann Péan. Andreas Koerner weiß zu berichten, dass sein Vater Dionysius Péan aus Chartres/Frankreich stammte und zu den Emigranten der Französischen Revolution gehörte, die sich dauerhaft im Stift Essen niederließen. Er heiratete 1797 die aus Frohnhausen stammende Anna Maria Hostenkamp. In alten Unterlagen wird er als Tanzmeister und Bäcker und Wirt in Steele geführt. Großen Reichtum hatte er wohl nicht erworben, denn es heißt im Nachruf von Hermann Péan, er sei als „Sohn unbemittelter Eltern“ auf die Welt gekommen. (A. Koerner S. 47).

Geboren wurde Hermann Péan am 19. Mai 1807 in Essen. Bevor er Bürgermeister von Borbeck wurde, war er Büroassistent auf Probe im Landratsamt Duisburg. Im September 1840 wurde er zunächst zum kommissarischen Verwalter der Bürgermeisterei Borbeck ernannt und dann im Oktober offiziell in sein Amt als Bürgermeister eingeführt.

Seine 28-jährige Amtszeit ist vom industriellen Aufschwung der Gemeinde Borbeck geprägt. Es ist die Zeit der Zechengründungen (Helene Amalie, Carolus Magnus) und der Anfänge von Zinkhütte und Eisenhütte Phoenix. An der Seite von Pfarrer Joseph Legrand von St. Dionysius kämpfte er erfolglos gegen die Abtrennung von Lippern und Lirich nach Oberhausen (1862). Im Königlichen Amtsblatt für die Jahre 1843 und 1844 wurden dem Bürgermeister für seine besonderen Leistungen im Wegebau öffentliche Anerkennungen ausgesprochen. Dem Nachruf zufolge soll Péan sich in besonderer Weise um die Armen in der Gemeinde gekümmert haben.

In seinem Todesjahr – Péan starb am 15. Juli 1868 in Borbeck – wurde ihm für seine Verdienste der Rote-Adler-Orden IV. Klasse verliehen. Über seine Familie ist wenig bekannt. Fest steht, dass er mehrere Kinder hatte und einer seiner Söhne – Ernst Péan (1840-1911) – von 1869 bis 1886 Bürgermeister von Altenessen war und später zum Verwaltungsdirektor der damaligen Knappschafts-Berufsgenossenschaft in Bochum ernannt wurde. Während man in Altenessen 1915 eine Straße nach dem Sohn benannte, ist dem Vater Hermann diese Anerkennung in Borbeck versagt geblieben.      (FJG)

Quellen: Andreas Koerner: Zwischen Schloss und Schloten. Die Geschichte Borbecks. Bottrop 1999. – Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Essen 2015

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