Lunapark

Zwischen Schlossstraße und Laarmannstraße liegt ein ca. 2,5 ha großes Waldstück, im Volksmund „Lunapark“ genannt. Durch ihn fließt der Pausmühlenbach. Die Geschichte des Parks beginnt im Jahre 1909. Damals erwarb die Gemeinde Borbeck das sogenannte „Möllhoffsche Wäldchen“, das dem Baron von Fürstenberg und den Ökonomen Franz Gerschermann und Hermann Möllhoff gehörte. Man beschloss, auf dem Areal einen Gemeindepark zu errichten. Dazu wurden Wege angelegt, Anpflanzungen vorgenommen und Ruhebänke aufgestellt. Über den Pausmühlenbach führte eine Holzbrücke. Es gab auch einen kleinen Teich. Auf eine Bedürfnisanlage und eine Schankstelle glaubte der Gemeinderat wegen der Kleinflächigkeit des Areals verzichten zu können.

Der kleine Park, der freizugänglich und ungesichert war, erfreute sich in der Bevölkerung, insbesondere bei jungen Menschen, großer Beliebtheit, war er doch damals das einzige kommunale Waldgebiet in der Bürgermeisterei Borbeck. In der Folge kam es, vor allem in den Sommermonaten, zu nächtlichen Ruhestörungen und Vandalismus. Die Stadt Essen regte nach der Eingemeindung Borbecks das Aufhängen von Nistkästen, den Bau einer Schutzhütte für den Waldwächter und eine Einzäunung an. Außerdem ließ sie Schilder mit der Aufschrift „Bürger, schützt euren Wald. Hunde anleinen“ und „Für Automobile und Lastfuhrwerke verboten“ aufstellen.

Der Name „Lunapark“, abgeleitet vom lateinischen Wort Luna für Mond, konnte sich im Volksmund wohl deshalb festsetzen, weil er als abendlicher Rückzugsort unter Jugendlichen und Liebespaaren sehr beliebt gewesen ist. Auch heute ist der Lunapark mit Pausmühlenbach und Rotem Teppich ein bevorzugter Ort für Spaziergänger und Erholungsuchende. (FJG)

Quelle: Andreas Koerner: Beiträge zur Geschichte der Borbecker Parks. In: Borbecker Beiträge 13. Jg., Nr. 2/1997.             

 

 

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