Krabler, Emil

Generaldirektor des Kölner Bergwerksvereins

Emil Krabler wurde am 21. Januar 1839 in Crossen/Oder als Sohn des Kaufmanns und späteren Fabrikdirektors Eduard Krabler und dessen Ehefrau Agnes (geb. Gude) geboren.

Nach der Reifeprüfung 1857 war Emil Krabler als Bergbauaspirant auf Erz- und Kohlengruben im Königlichen Oberbergamtsbezirk Bonn tätig. 1859 nahm er an der Universität Berlin, ein Jahr später an der neu gegründeten Bergakademie Berlin das Studium des Bergfachs auf. 1864 wurde er Bergreferendar, 1867 Bergassessor im Oberbergamtsbezirk Bonn. Bereits ein Jahr später trat er als Bergwerksdirektor in die Dienste des Kölner Bergwerksvereins in Altenessen ein, dessen Leitung er – seit 1886 als Generaldirektor – bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand am 1. Januar 1908 innenhatte. Nachfolger wurde sein Schwiegersohn Friedrich Winkhaus. 1893 erhielt Emil Krabler den Titel Bergrat, zwei Jahre später wurde er zum Geheimen Bergrat ernannt.  

Von 1902 bis 1906 war Emil Krabler Vorsitzender des Vereins für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund in Essen (seit 1907 Ehrenmitglied). Als Mitglied der Nationalliberalen Partei gehörte er lange Jahre dem Kreistag in Essen an. Von 1874 bis 1907 war er Mitglied des Gemeinderats und langjähriger unbesoldeter Erster Beigeordneter der Bürgermeisterei Altenessen.

Bei den Bergarbeiterstreiks von 1872, 1889 und 1905 war er ein entschiedener Verfechter der Unternehmerinteressen. Beim Streik des Jahres 1889 war er einer der Wortführer für den organisatorischen Zusammenschluss der Zechenbesitzer gegen die Gewerkschaften. Er traf sich mit den Direktoren anderer Bergwerke und verständigte sich mit ihnen auf eine harte, kompromisslose Linie.

Emil Krabler gehörte 1889 zu den vier Delegierten, die den Standpunkt der Bergwerksbesitzer vor dem Kaiser in Berlin vortragen durften. An der Gründung des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikats 1893, das die Wirtschaftsmacht der Bergbaugesellschaften sichern sollte, war er maßgeblich beteiligt. Die sozialpolitischen Maßnahmen  wie der Bau von Wohnsiedlungen für die Arbeiter, die Gründung einer Familienkasse für die ärztliche Versorgung oder die Einrichtung einer Konsumanstalt dienten vornehmlich dem Zweck, die Belegschaften an das Unternehmen zu binden und ruhig zu halten. Auf diese Weise wurde die Durchsetzung eines kompromisslosen paternalistischen „Herr-im-Hause“-Standpunkts kaschiert.

Als Mitglied und seit 1888 als Vorstandsvorsitzender der Knappschafts-Berufsgenossenschaft war Emil Krabler an der Ausarbeitung des Unfallversicherungsgesetzes von 1885 entscheidend beteiligt.

Emil Krabler war bestens vernetzt. Seinerzeit gab es kaum einen wirtschaftspolitischen Verband im Ruhrbergbau, dessen Führungsgremium er nicht angehörte. 1897 wurde ihm der Kronenorden IV. Klasse, 1907 der Kronenorden III. Klasse verliehen. Ihm zu Ehren erhielt die Doppelschachtanlage in Altenessen den Namen Schachtanlage Emil 1/2.

Nach ihm ist die Krablerstraße benannt, die von der Altenessener Straße über die Gladbecker Straße bis zur Hafenstraße führt und so die Stadtteile Vogelheim und Altenessen miteinander verbindet.

Emil Krabler starb am 24. Oktober 1909 in Essen-Rüttenscheid. Er wurde auf dem Südfriedhof in Rüttenscheid beigesetzt. (FJG)

Quellen: http://de.wikipedia.org./wiki/Emil_Krabler. (Abgerufen am 22.06.20). – Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Essen 2015. – http://www.deutsche-biographie.de/sfz44712.html. (Abgerufen am 22.06.20).

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