Heidmann, Manfred

Neben Josef Peter Dornseif hat es einen weiteren Borbecker Schauspieler gegeben, der es mit Krimis zu tun hatte. Er wohnte viele Jahre bis zu seinem Tode nur einen Steinwurf von der Borbecker Polizeiwache entfernt in der Borbecker Straße. Die Rede ist von Manfred Heidmann, geboren am 27. Dezember 1923 in Lübeck, aufgewachsen in Hamburg und Berlin, gestorben am 19. Mai 2020 in Essen-Borbeck.

Schon mit acht Jahren stand der Sohn des Schauspielers und Regisseurs Karl Heidmann (1898-1946) in einer Theaterversion von „Emil und die Detektive“ auf der Bühne. Schauspielerunterricht erhielt er von seinem Vater.

Sein erstes Theaterengagement trat Manfred Heidmann 1940 am Theater Potsdam an. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgten Auftritte an den Bühnen in Essen, Lübeck und Frankfurt. Von 1951 bis 1960 gehörte er zum Ensemble des Bochumer Schauspielhauses unter Hans Schalla. Hier spielte er u.a. den Papst in Rolf Hochhuths „Der Stellvertreter“. Bei den Ruhrfestspielen war er u.a. als Macheath in Brechts „Dreigroschenoper“ zu sehen. Weitere Engagements hatte er in Bonn, Hamburg und Stuttgart.

Sein Filmdebüt gab Manfred Heidmann 1941 als Flugschüler Ludwig Mommsen in dem Rühmann-Film „Quax, der Bruchpilot“. Im Film „Heimat, deine Sterne“ sang er den damals sehr beliebten Titelsong.

Nach der Filmkarriere arbeitete er wieder vorwiegend als Theaterschauspieler, bis er sich in den 1960er-Jahren dem Fernsehen zuwandte. Sein TV-Debüt gab Manfred Heidmann in der Folge „Der Mann aus Tanganjika“ aus der Serie „Inspektor Hornleigh greift ein“. Weitere Fernsehfilmrollen in Spanische Legende“ (1961), „Miranda“ (1966) und in sechs Folgen des Durbridge-Mehrteilers „Tim Frazer“ (1969). Einen hohen Bekanntheitsgrad erzielte Manfred Heidmann zwischen 1970 und 1984 durch die Rolle als Saarbrücker Kommissar Horst Schäfermann in acht Folgen der Krimiserie „Tatort“, die er erstmals in der 76. Tatort-Folge „Wer anderen eine Grube gräbt“ spielte. Dazwischen mimte er von 1974 bis 1976 in 26 Folgen der Serie „Die Fälle des Herrn Konstantin“ den Titelhelden.

Auch als Sprecher in Hörspielproduktionen, beispielsweise in zwei Paul-Temple-Hörspielen, und als Synchronsprecher (1966 als „Robin Wood, der edle Räuber“, 1971-1974 als Arsène Lupin, der Meisterdieb) machte sich Manfred Heidmann einen Namen. 1985 war er im Fernsehfilm „Zwischen den Zeiten“ in seiner letzten Film- und Fernsehrolle zu sehen. Danach zog er sich ins Privatleben zurück. Manfred Heidmann war mit Elisabeth Heidmann, geborene Hausmann verheiratet (1926-2010). Der von ihm verkörperte Kommissar Schäfermann war ein Musterbeamter von hoher Dienstauffassung mit stets akkurat sitzender Krawatte. (FJG)

Quelle: Wikipedia-Eintrag: https://de.wikipedia.org.wiki/Manfred-Heidmann - aufgerufen am 04.12.2020.

 

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