Haskens Land

Die Straße Haskens Land in Bochold hieß ab 1896 Hasstraße, wurde 1915 in Hasenstraße unbenannt und trägt seit 1935 den heutigen Namen. Sie verbindet die Kesselstraße mit der Wüstenhöfer Straße. Auf den letzten Metern verläuft sie parallel zum Borbecker Mühlenbach.

Der Stammhof Hasken befand sich in Altendorf. Dort erinnert an ihn die Haskenstraße. Bei dem Haskenhof in Bochold handelt es sich um den alten Hof Schwedtmann. Er war ein fürstlich-essendisches Lehen und gehörte im 17. Jahrhundert je zur Hälfte der Congregatio BMV und einem Johan Croesen.

Im Jahre 1669 verkauften die beiden Eigentümer ihre Anteile am Hof an die Jesuiten in Essen. 1684 wurde Ernst Heinrich Biesten für die Jesuitenresidenz mit dem gesamten Gut Schwedtmann belehnt. Weitere Lehnsträger für die Jesuiten waren im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts der Essendische Rat Johan Keutter, der Hofrat Franz Gottfried Crocy und ein Johan Herman Schwedman.

Nach der Aufhebung des Jesuitenordens (1773) kam der Hof in das Eigentum des Essener Kanoniker-Kapitels. Für das Kapitel fungierten der Canonicus Anton Hoyer(1777) und der Canonicus Mittweg (1802) als Lehnsträger.

Bewirtschaftet wurde der Hof von der Familie Schwedtmann. Laut Landmatrikel 1668 hatte ein Johan Schwedtman den rund 22 Morgen großen Hof gepachtet. Der Name Schwedtman tauchte auch 1795 wieder auf. Kurz vor der Säkularisation verpachteten die Essener Kanoniker 1801 den Hof an Everhard Schwedman auf Lebenszeit. Dieser übertrug sein Gewinnrecht 1819 an seine Tochter Gertrud und dessen Ehemann Wilhelm Hasken aus Altendorf.

In der Folge kam es zu einer langwierigen Auseinandersetzung des Pächterehepaars mit dem preußischen Domänenfiskus bezüglich der bestehenden Rechte der Schwedtmanns. Erst im Jahre 1825 erkannte ihnen der Fiskus das erbliche Nutzungsrecht zu. Sechs Jahre später ging der inzwischen 43 Morgen große Hof in das uneingeschränkte Eigentum des Wilhelm Hasken gen. Schwedtmann über.

Die Nachkommen von Wilhelm Schwedtmann und auch der Hof firmierten fortan nur noch unter dem Namen Hasken. Letzter Hofbesitzer war der 1917 verstorbene Heinrich Hasken. Er vererbte das Eigentum an seine Tochter Maria, Ehefrau des Landwirts Linden in Heidweiler (Mosel).

1932 wurde an der alten Hofstelle die kath. Pfarrkirche St. Fronleichnam errichtet. (FJG)

Erwin Dickhoff: Essener Straßen. Essen 2015. – Ludwig W. Wördehoff: Borbeck in seinen Straße. Essen 1987.

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