Hallenbad

Im Eingemeindungsvertrag vom 10. März 1914, unterzeichnet von Essens Oberbürgermeister Holle und Borbecks Bürgermeister Baasel, in Kraft getreten ein Jahr darauf, verpflichtete sich die Stadt Essen zu Infrastrukturleistungen. Unter Punkt X findet sich im Vertrag folgender Passus: „Im Borbecker Bezirk und zwar im engeren Ortsring ist eine Badeanstalt mit einem etwa 300 Quadratmeter großen Schwimmbassin nebst einer großen Anzahl Brause- und Wannenbädern sowie einigen Einrichtungen für Heilbäder zu errichten, sobald der Gemeindebezirk Borbeck bei der Personenstandsaufnahme 100 000 Einwohner zählt.“

Doch erst viele Jahre später, da hatte Borbeck die genannte Einwohnerzahl längst überschritten, wurde das Stadtbad Borbeck eröffnet. Das war im Jahr 1962. Danach wurde in Instandhaltung und Renovierung des Hallenbads nur wenig investiert. Das änderte sich erst, als 1999 der Verein TuS 84/10 Essen e.V. das Bad in Trägerschaft übernahm und nach und nach zu einem komplexen Sport- und Gesundheitszentrum ausbaute.

Im gegenwärtigen Zustand verfügt das Hallenbad in der Schwimmhalle über ein 12,5 m x 25 m großes Mehrzweckbecken und eine 1-Meter und 3-Meter-Sprunganlage sowie über einen Sauna-, Gymnastik- und Fitnessbereich für Aquatraining, Pilates, Wirbelsäulen- und Wassergymnastik. Die Anlage weist nicht zuletzt wegen ihres Alters einen erheblichen Sanierungsbedarf auf (2011 auf 4,7 € geschätzt). Sie befindet sich in einem Zustand, der eine grundlegende, kostenintensive Renovierung erforderlich machen würde.

Auf Grund des baulichen und technischen Zustands und der funktionalen Mängel wurde entschieden, frühestens im Sommer 2023 auf der Fläche des Sportplatzes Germaniastraße/Jahnstraße in Essen-Bocholt ein neues Schwimmbad zu errichten. Bis dahin soll der Betrieb im Hallenbad in der Vinckestraße weiterlaufen. Danach wird es abgerissen. (FJG)

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