Dubois, Ernst

Ernst Dubois wurde 1900 in Essen geboren. Er kam durch seinen älteren Bruder Fritz mit dem Boxsport in Berührung. 1920 gründete er in Essen eine Boxschule, boxte selber und trat bei Boxwettkämpfen als sportlicher Leiter auf. 1925 hörte er mit dem Boxen auf. Nach seiner aktiven Boxerlaufbahn versuchte er sich vorwiegend in den Benelux-Ländern als Trainer und Sportlehrer.

Die Jahre 1927 bis 1933 verbrachte Ernst Dubois in Brasilien, wo er mit seinem Bruder Fritz, der 1931 tödlich verunglückte, in der deutschen Kolonie in Sao Paulo sein Auskommen suchte. Nach seiner Rückkehr nach Essen belebte er zusammen mit dem von ihm gegründeten „Essener Boxclub Dubois 1920 e.V.“ (EBD) die Essener Boxszene durch eine Reihe von Boxveranstaltungen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, den er als Soldat mitmachte, brachte er mit Gleichgesinnten die Essener Boxszene in Schwung, führte Boxwettkämpfe u.a. im Schlosspark Borbeck durch und entwickelte Ende der 1940er-Jahre mit Vereinsmitgliedern und Freunden des Boxsports den Plan, aus dem Trümmerschutt des Zweiten Weltkriegs auf dem ehemaligen Gelände des Waldschenkenteichs eine große Sportarena zu errichten. Das Vorhaben gelang, und so konnte die EBD-Arena, die später unter dem Namen „Dubois-Arena“ geführt wurde, im August 1950 vor 20.000 Zuschauern mit den Endkämpfen der Deutschen Amateur-Boxmeisterschaften eröffnet werden.

Nach und nach baute Ernst Dubois mit Hilfe des professionellen Boxmanagers Christian Schaath aus Krefeld, der nebenbei die Gaststätte „Arenaschenke“ (die spätere „Notenkiste“) betrieb, die Arena zu einer deutschlandweit bekannten Sportstätte aus, in der neben bekannten lokalen Boxgrößen wie Leo Starosch und Fritz Rings  und hochkarätigen Profi-Boxern wie Bubi Scholz, Peter „de Aap“ Müller und Archie Moore auftraten und auch andere Sportwettkämpfe stattfanden (Turnländerkampf, Auftritt der Harlem Globetrotters und der Miss Hawaii).

Schon in der 2. Hälfte der 1950er-Jahre geriet der Trägerverein EBD aus verschiedenen Gründen in eine finanzielle Schieflage. Zu diesem Zeitpunkt war Ernst Dubois bereits von einer schweren Krankheit gezeichnet. Noch einmal konnte er sich von Herzen freuen und zwar bei einem Boxkampf im Jahre 1956, bei dem Max Schmeling als Ringrichter fungierte. Doch bereits am 16. Februar 1957 starb Ernst Dubois, der „Motor“ der Dubois-Arena und Ehrenvorsitzende des EBD 1920 e.V. Nach seinem Tod verlor die einstmals beliebte Arena mehr und mehr an Bedeutung.

Franz Josef Gründges

Quelle: Birthe Marfording: Die Dubois-Arena, Essen 1997.