Bresonik, Linda

Linda Bresonik wurde am 7. Dezember 1983 in Essen geboren. Ihre Fußball-Karriere begann sie mit fünf Jahren beim TuS 84/10 in Essen-Bergeborbeck, wo sie bis zur C-Jugend in Jungenmannschaften spielte. 1992 wechselte sie zu Grün-Weiß Schönebeck (heute: SG Essen-Schönebeck), wo man sich intensiv um die Förderung des Mädchen- und Frauenfußballs kümmerte. Auch am Gymnasium Essen-Borbeck war man zu dieser Zeit unter der Leitung von Sportlehrer Klaus Figge dabei, eine Mädchenfußballmannschaft aufzubauen. Da traf es sich gut, dass Linda Bresonik nach der Grundschule 1994 auf das Gymnasium Borbeck wechselte.

Gleich im ersten Jahr gewann sie mit dem Team des Gymbo die NRW-Landesmeisterschaft und die deutsche Vizemeisterschaft in Berlin. Weitere Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Nicht zuletzt dem überragenden Können von Linda Bresonik war es zu verdanken, dass die Gymbo-Mädchen 1998 den bundesweit ausgeschriebenen „Kellog’s Kicker Cup“ gewannen und als Gewinnerteam eine Woche lang in Rudi Völlers Fußballschule in Cala Millor auf Mallorca mit früheren Nationalspielern trainieren durften. Die beiden Förster-Brüder, die damals den Lehrgang leiteten, sagten der damals 14-jährigen technisch versierten und torgefährlichen Linda eine große Karriere voraus.

Die ließ nicht lange auf sich warten. Schon früh wurde der DFB auf sie aufmerksam und lud sie Lehrgängen der U-16-Auswahl ein. Bereits mit 15 Jahren wurde Linda 1999 in die U-18-Nationalmannschaft berufen. Ihr erstes Länderspiel in der A-Nationalmannschaft absolvierte Linda Bresonik am 10. Mai 2001 gegen Italien. Im gleichen Jahr wurde sie mit dem deutschen Team Europameister. 2002 folgten der Gewinn der U-19-Europameisterschaft und der dritte Platz bei der U-19-Weltmeisterschaft.

Inzwischen war Linda Bresonik im Jahr 2000 von Schönebeck zum FCR 2001 Duisburg gewechselt. Dort blieb sie bis 2005. Es folgte ein kurzes Gastspiel beim SC 07 Bad Neuenahr, ehe sie im Sommer 2006 zur SG Essen-Schönebeck zurückkehrte. Den Wechsel nach Essen bezeichnete Linda in der Rückschau als „das Beste, was mir passieren konnte.“ Doch am Ende der Saison 2007/08 verließ sie Schönebeck wieder und schloss sich erneut dem FCR Duisburg an.

Unter der neuen Bundestrainerin Silvia Neid gelang Linda Bresonik der Sprung zurück in die Nationalmannschaft. Mit ihr wurde sie im September 2007 Weltmeister. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking zog sie sich im Viertelefinale eine schwere Verletzung und musste das Turnier vorzeitig beenden.

2009 gewann sie mit dem FCR Duisburg den UEFA-Women’s Cup und den DFB-Pokal. Das Jahr 2012 verlief sehr erfolgreich für Linda Bresonik. Zunächst erzielte sie im Februar 2012 im Qualifikationsspiel gegen die Türkei das 1000. Länderspiel der A-Nationalmannschaft, danach gewann sie mit dem Team den Algarve-Cup. Noch im gleichen Jahr kehrte sie Duisburg den Rücken und unterschrieb einen Vertrag bei Paris Saint Germain.

2014 beendete sie ihre Karriere in der Nationalmannschaft. Sie spielte danach von 2015 bis 2017 beim MSV Duisburg, dem Nachfolgeverein des FCR 2001 Duisburg, um dann ihre Laufbahn einige Monate später beim BV Cloppenburg ausklingen zu lassen. Im Dezember 2017 gab die 84-malige Nationalspielerin ihr Karriereende bekannt. Seitdem ist die ausgebildete Groß und Handelskauffrau in der Gleichstellungsstelle der Stadt Düsseldorf beschäftigt.

Seit Oktober 2019 ist sie offizielle Markenbotschafterin von Leadership meets Sports und bemüht sich in dieser Funktion um die Verzahnung von Sport und Wirtschaft und um die Ausbildung von Führungskräften im Profisport.

Für ihre sportlichen Leistungen wurde Linda Bresonik mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet. Außerdem erhielt sie den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen. (FJG)

Quellen: Wolfgang Sykorra: Von der Penne in die Welt. Borbecker Porträts, hg. v. Lothar Böning. Essen 2013. – https://de.wikipedia.org/wiki/Linda_Bresonik. (Abgerufen am 19.06.2020).  

Zurück