Juli 2018: Protest zur Schließung der BORBECKER

0 05.04.2019

BORBECK. Die Ankündigung der bevorstehenden Einstellung der BORBECKER NACHRICHTEN war für viele treue Leser eine große Enttäuschung. Die nicht zu übersehenden Auswirkungen für den Stadtteil wollte der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein (BBVV) damals nicht unwidersprochen hinnehmen. Am Vorabend der heutigen Ausgabe vom 27. Juli stellte er eine Facebook-Seite online, auf der Reaktionen und Beiträge gesammelt werden sollten. Jede und jeder war eingeladen, seine Gedanken, Gefühle, Erinnerungen und Meinungen dort zu äußern. Den Auftakt machten dort am 27.07.2018 die BBVV-Vorsitzende Susanne Asche und Dagmar Schilli-Frank.

„Mich hat die Nachricht wirklich zu tiefst getroffen“, erklärte Susanne Asche in dem auf der Facebook-Seite und im BBVV-Youtube-Kanal veröffentlichten Video. „Ich war erschüttert davon, jetzt in so einer kleinen Randnotiz davon zu hören, dass unsere Stadtteil-Zeitung, die uns über fast 70 Jahre begleitet hat, mit einem Federstrich jetzt einfach weggewischt wird. Und dass all das vorbei sein soll, was für uns Borbecker auch Familie, Heimat und Identität ausgemacht hat“, so die Vorsitzende: „Ich glaub, die wissen überhaupt nicht, was die uns damit nehmen, wenn diese Zeitung jetzt einfach so sang- und klanglos beerdigt werden soll.

Die Borbecker Nachrichten seien viel mehr als „nur einfach so ein Wochenblättchen“, unterstrich sie die besondere Bedeutung der Stadtteil-Zeitung für das soziale und kulturelle Leben, als Forum und Ort, an dem Aktuelles mit der Geschichte verknüpft werde. „All das können die übrigen Zeitungen hier uns überhaupt gar nicht bieten und es ist so schlimm und für mich so wirklich ganz, ganz traurig, dass ein weiteres Stück Vielfalt hier in Borbeck jetzt plötzlich einfach so sterben soll.“

Auch Schatzmeisterin Dagmar Schilli-Frank, die wie viele mit der Zeitung seit ihrer Kindheit aufgewachsen ist, zeigte sich „zutiefst betroffen“. Als treue Leserin war sie besonders über die Art und Weise empört, wie die Einstellung der Zeitung bekannt gemacht worden ist: „In der Ferienzeit und als fait accompli - ohne den Lesern die Möglichkeit einzuräumen, Ihre Meinung zu äußern.“ Für sie und Susanne Asche war es zunächst wichtig, der Redaktion ein Zeichen des Dankes für die geleistete Arbeit zu sagen. „Dass wir wertschätzen, was wir an dieser Zeitung „Borbecker Nachrichten“ gehabt haben, dass wir damit aber auch verbinden, dass wir weiterhin mit dem Borbecker Nachrichten in irgendeiner Weise noch rechnen wollen“, so die BBVV-Vorsitzende. Wichtig sei vor allem der Zugriff auf das Archiv, das für den gesamten Stadtteil einen unschätzbaren Wert darstelle.

„Ich weiß, dass ganz viele so denken“, zeigte sich Susanne Asche überzeugt, und bat herzlich um Äußerungen auf der neu eingerichteten Facebook-Seite. „Um zu dokumentieren, was hier uns mit der Einstellung der Borbecker Nachrichten genommen wird“, betonte sie. „Bitte beteiligen Sie sich, und zeigen Sie ganz deutlich, wie sie empfinden, dass die Borbecker Nachrichten nun nicht mehr existieren sollen. Machen Sie deutlich, was sie dazu zu sagen haben.“

Vgl. Schließung der BORBECKER: Ihre Meinung ist gefragt!“, Artikel auf der Homepage vom 27.7.2018

 

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