Zechen-Straßenbahn-Anschlussbahn-Fachleute gesucht

4 24.03.2025

BERGEBORBECK. Bis zum Jahre 1915 hieß die heutige Haus-Berge-Straße noch Lindenstraße. Dann wurde Borbeck eingemeindet und bekam viele neue Straßennamen verpasst. Die Karte aus Bergeborbeck (das an dieser Stelle heute Bochold heißt) wurde 1912 - also drei Jahre vor der Eingemeindung auf die Reise geschickt. Der Blick des Betrachters geht Richtung der heutigen Bocholder Straße (früher: Hochstraße). Rechts hinten sieht man die Eisenhütte Phönix. Die Kinderschar steht in etwa da, wie heute links die Straße Bergmühle auf die Haus-Berge-Straße mündet. Zwischen Lindenstraße (links) und Zollstraße (rechts, heißt heute noch so) liegt ein Gleis. Schon von August 1893 an fuhr die Straßenbahn von Essen über Altendorf nach Borbeck.  Das wirft Fragen auf: Wie alt ist das für die Karte verwendete Bild? Gehören die Schienen tatsächlich schon zur Straßenbahn oder zur Anschlussbahn der Altendorfer Zeche? Hier müssen Zechen-Straßenbahn-Anschlussbahn-Fachleute ran. Wer kann helfen? - Übrigens: Auch diese Ansichtskarte stammt aus dem Fundus von Wilhelm Küpper.

 

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Kommentare

Kommentar von Werner Haßepaß |

Das Bild zeigt die Kruppsche Anschlussbahn. Blickrichtung zum Bf. Bergeborbeck. Dass es keine Straßenbahn sein kann, sieht man an der fehlenden Fahrleitung und dem Formsignal mit Spannwerk. Im Stadtplan von 1955 ist ersichtlich, dass diese Bahn die Krupphalle M1 und die Schachtanlage Amalie bediente, das Bahnnetz verzweigte sich aber dort weiter über andere Krupp-Anlagen. 10 Jahre später, im Stadtplan 1965 sind die Bahnanlagen bereits komplett verschwunden. Den Bahndamm auf dem Foto erkennt man aber heute noch: den Grünstreifen mit Rad-/Fußweg zwischen Zoll- und Haus-Berge-Str. bis zur Fr.-Lange-Str.
Das Foto muss aus der Zeit vor 1928 stammen, denn danach verschwand die Phoenixhütte.

Kommentar von Siegfried Messmer |

Da ich keine Fahrleitung erkennen kann, gehe ich davon aus, dass es sich hier um eine reine Anschluss-Zechenbahn-Strecke handelt. Auch das "Halt" zeigende Formsignal ist untypisch für Straßenbahnen. Vielleicht gibt es einen Stadtplan aus dieser Zeit für diesen Bereich aus dem das zu sehen ist.

Kommentar von Siegfried Messmer |

Wegen der unterschiedlichen Spurweiten kann eigentlich nur eine Bahn dort fahren. Ich schließe eine "Meter-Spur" !

Kommentar von Rainer Seck |

Nach meiner Ansicht steht der Fotograf auf der heutigen Friedrich-Lange-Straße. Rechts ist die heutige Haus-Berge-Straße, die Richtung Bergmühle leicht ansteigt. Links die Zollstraße, die von der Friedrich-Lange-Straße bis hin zur Zeche Amalie/Helenenstraße führt.
Die Eisenbahnverbindung bestand für den Zechenbetrieb und war noch bis in die 60er-Jahre vorhanden. Auch an die kleine Mauer, die Eisenbahn und Straße trennte, kann ich mich noch gut erinnern, da ich als Kind in den 60er-Jahren sehr oft mit der Tram daran entlang gefahren bin.
Die Eisenbahnverbindung führte in anderer Richtung in Richtung Bahnhof Bergeborbeck und wurde dann auch weitergeführt bis zur Zeche Wolfsbank, so dass ein direkter Bahnkontakt zwischen beiden Zechen bestand, denn die Zeche Wolfsbank war auch mit einer Kokerei ausgestattet.

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