Vor Ehrfurcht gezittert…

0 22.02.2019

„Wording“ heißt es, wenn Werber um Worte ringen, nach der besten Formulierung suchen, um etwas kurz, knapp, bündig und für jeden einleuchtend ausdrücken zu wollen. „Wording“ stammt aus dem Englischen und ist also modern.

Man spürt richtig, wie sich die Marketing-Häuptlinge beim Brainstorming den Head (oder: Kappes?) zerbrochen haben, um eine besondere Kreation zu gebähren. Bislang ist Monica einfach gebummelt: durchs Siepen, durch den Park, um den Pudding, am Teich entlang, durchs Pantoffelgrün oder, wenn es mal hochgestochen klingen sollte: durch die öffentliche Grünanlage. Das ist jetzt alles passé: Jetzt wandelt Monica „auf den grünen Infrastrukturen der Metropole Ruhr“. Da sage ich: Hut ab, das wäre mir im Traum nicht eingefallen. Ich las es jüngst auf einem Schild am Niederfeldsee und bin vor Ehrfurcht erzittert, so dolle, dass ein vorbeiradelnder Borbecker anhielt und mich fragte, ob ich Hilfe benötigen würde.

Da fällt mir ein: Ein Leserbrief zum vorherigen Bummel beschäftigt sich mit dem Thema Radwege. Ich will ihn nicht unterschlagen. Hier ist er:

„Liebe Monica,
ob es zum Räumen sinnvolle Alternativen zum Salz gibt ... darüber hat sich Monica vor 10 und vor 20 Jahren schon Gedanken gemacht. Für die Stadt scheint es sehr schwierig zu sein, salzfrei eisfrei zu werden. Das ist schwer zu verstehen. Sei's drum. Unstrittig ist: Auch in Borbeck müssen weniger Menschen miv'en (miv=motorisierter individual Verkehr). Und zwar nicht nur ein paar, sondern Tausende.
Abgase von Verbrennungsmotoren machen krank. E-Autos stehen auch im Stau und der Strom muss auch irgendwo herkommen.
Bus und Bahn, Gehen und Bummeln helfen viel, passen aber nicht zu allen Mobilitätsansprüchen. Es muss für hunderte Menschen geplant werden, die auf zwei Rädern täglich für Berufs- und Privatleben unterwegs sind.
Damit das gelingt, muss es sichere, dauerhaft befahrbare Radwege geben. Und ich bin sicher nicht der einzige, den ein mulmiges Gefühl beschleicht, wenn es auf dem schönen Radweg um 21 Uhr an unbeleuchteten
Büschen und Bäumen entlang geht. Hervorspringende Vierbeiner wären ein kleines Übel. Deshalb stimme ich für Beleuchtung und Räumung des Radwegs an der Rheinischen Bahn. Georg Paaßen, Borbeck“.

Bis zur nächsten Woche! Ihre und Eure Monica

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