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0 29.02.2024
Kriegsfolgen, Ruhrbesetzung und Hyper-Inflation - auch 1924 war für die leidgeprüfte Bevölkerung vor allem im Revier ein schwarzes Jahr. Wir bringen in loser Folge Kurznachrichten aus der Zeit vor hundert Jahren, die damals in zeitgenössischen Zeitungen erschienen.
Essener Allgemeine Zeitung (EAZ), Samstag, 1. März 1924. In den nächsten Tagen wird die Reichsbank neue Banknoten zu 10, 20 und 50 Billionen Mark herausgeben. Durch diese neuen Noten sollen die kursierenden von 5, 10 und 100 Billionen Mark ersetzt werden. Es handelt sich, wie besonders betont werden soll, um keine neue Inflation, sondern um eine rein technische Maßnahme, da die jetzt kursierenden Noten während der Inflationszeit sehr eilig hergestellt werden mussten und deshalb leicht zu fälschen sind.
Oh, wie ist es kalt geworden, und so traurig, öd und leer, rauhe Winde wehen von Norden, und die Sonne scheint nicht mehr. So jammern wir in Sehnsucht nach dem holden Frühling mit dem wohlbekannten Dichter des deutschen Liedes. Und dazu schreiben wir heute den 1. März. Ist's denn nicht so, als wäre die ganze Welt auf den Kopf gestellt? Sollte vielleicht das außergewöhnliche Jahr mit seinen 29 Februartagen schuld daran sein? Der gestrige Schalttag machte ja so, als hätte Frau Holle die Frühlingslüftchen vollständig ausgeschaltet und schüttelte ihren ganzen Zorn über die faule Stieftochter aus (...)
EAZ, Sonntag, 2. März 1924. (...) Der Eröffnung der Stadthauptkasse schloss sich eine Stunde später die Eröffnung einer weiteren städtischen Einrichtung an, die die Verwirklichung der schon jahrelang verfochtenen Wünsche und Bestrebungen der an der Erziehung und Fortbildung unserer Jugend interessierten Kreise bedeutet. Diesmal waren es die Lehrlichtspiele im Glückaufhaus, die der Öffentlichkeit übergeben wurden. Auch sie sind vom Beigeordneten Bode erbaut worden. Bürgermeister Schäfer schilderte in einer Eröffnungsansprache den Entwicklungsgang des Kinos, die Bemühungen der an der Jugenderziehung arbeitenden Kreise, Einfluss auf die Vorführung von Filmen zu gewinnen, und die Schwierigkeiten des Kampfes gegen den Schundfilm. (...)
EAZ, Donnerstag, 6. März 1924. Bei der unter dem Vorsitz des Direktors Vollmann abgehaltenen Reifeprüfung konnte folgenden 19 Oberprimanern des Gymnasiums das Zeugnis der Reife zuerkannt werden: August Adelkamp, Hermann Altenkamp, Heinrich Baumeister, Leo Baumeister, Franz Doppelfeld, Johannes Eckart, Emil Grüning, Theodor Güldenberg, Leonhard Mies, Heinrich Vogelpoet, Alfred Voß, Engelbert Mingendorf, Clemens Altenkamp, Otto Bender, Johannes Bittscheidt, Ernst Goecke, Karl Schäfer, Georg Scholl, Johannes Schwinning. Die ersten 12 wurden von der mündlichen Prüfung befreit.
Quelle: Haus der Essener Geschichte / www.zeitpunkt.nrw - zusammengestellt und bearbeitet von Andreas Eickholt
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