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1 30.12.2022
364 Tage des Jahres lebte Männeken Kack in der Kram-Schublade in der Küche, rechts neben dem Kühlschrank. In Schaltjahren waren es 365 Tage. Dort lag es gemeinsam mit Schlüsseln, von denen niemand mehr wusste, zu welcher Tür sie passten, Kugelschreibern, die nicht mehr funktionierten, Bleistiftstummeln mit abgebrochener Mine, Tempotüchern und ein paar Gulden oder Cent vom letzten Nordseeurlaub herum. Am 365. Tag (bzw. 366.) bekam Männeken Kack seinen großen Auftritt.
Das Tischfeuerwerk zu Silvester wurde pünktlich um Viertel vor zwölf – nach dem Bleigießen – gezündet. Dazu gehörten „Tischraketen“, die mit einem leisen „Plopp“ ein paar Kügelchen durch die Küche fliegen ließen, und Knallbonbons, um die sich die Kinder schon vorher lautstark gezankt hatten, ein paar wenige Wunderkerzen, die unter Mutters strengen Blicken gezündet wurden, und als Höhepunkt des Abends eben jenes Männeken Kack.
Es war nur wenige Zentimeter groß und hielt sich in hockender Pose ganz gut auf den Beinen. Vattern steckte eine Art Patrone in des Männekens Allerwertesten und zündete sie mit einem Streichholz an. Die Patrone qualmte, und es stank wie verrückt. Schließlich quoll eine bestimmt 30 oder 40 Zentimeter lange „Wurst“ aus Männeken Kacks Hinterleib. Die Begeisterung bei uns Kindern war unbeschreiblich groß.
Inspiriert ließ Vattern das Männeken ein zweites Mal stoffwechseln. Dann schlug es zwölf. Die Raketen knallten draußen, und wir Kinder durften hinter den Fenstern dem Treiben zuschauen.
War das schön.
Das Männeken ist leider verloren gegangen. Und ich würde wetten, dass dessen Ausscheidungen heute als gesundheitsgefährdend eingestuft würden und nicht mehr erlaubt wären.
Egal. Ob mit oder ohne Knallerei: Ihnen allen einen schönen Jahreswechsel und einen guten Start ins neue Jahr.
Monica
Kommentare
Kommentar von Wilhelm Küpper |
Ja ans Männeken Kack kann ich mich gut erinnern ?
Ihnen und allen in der Redaktion einen guten Rutsch ins neue Jahr
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