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0 17.01.2025
Das Große Mausohr ist eine typische Kirchenfledermaus. Sie verbringt mehr Zeit in der Kirche als der Pastor. Sie ist dort nämlich eingezogen und bewohnen den geräumigen Kirchendachboden: das Große Mausohr, mit gut 40 Zentimeter Flügelspannweite unsere größte heimische Fledermausart. Sie ist die Europäische Fledermaus der Jahre 2024/2025.
Über viele Generationen hinweg bewohnen die Traditionalisten großräumige, ungestörte Dachböden als warme Ersatzhöhlen in Kirchen, Schlössern oder anderen großen Gebäuden. Je nach Saison und Tagestemperatur werden Hangplätze im gesamten Dachbodenbereich ausgewählt.
Ihre Aufenthaltszeit ist saisonal begrenzt, denn die Besetzung der Kirchendachstühle erfolgt meist im Sommer und zwar von Weibchen, die dort ihre Jungen zur Welt bringen und aufziehen. In solchen Kolonien kann es sehr lebhaft zugehen, denn große Wochenstuben der Art können 2000 und mehr Tiere umfassen. Die Weibchen rangeln um die besten Hangplätze an Balken, Mauern und im Dachgestühl, wo sie kopfüber und freihängend den Tag verbringen.
Die Geburt der Jungen etwa Anfang Juni wird - wie übrigens bei allen Fledermausarten - zum Trapezakt. Kurz vor der Geburt sucht sich das Weibchen einen etwas abgelegenen Platz. Ohne die Geborgenheit eines Nestes gleitet das neugeborene Mausohr sanft in die Schwanzflughaut der Mutter. Gesichert sind sie nur durch die Nabelschnur. Das Neugeborene krabbelt sofort am Bauchfell der Mutter hoch in Richtung der Zitzen. Dabei wird es von der Mutter eifrig beleckt und die Mutter kehrt in die Hanggemeinschaft zurück, um sich normal, nämlich mit dem Kopf nach unten, aufzuhängen.
Während des nächtlichen Jagdfluges bleiben die Jungtiere im Quartier. Sie hängen unter Aufsicht mehrerer Weibchen eng beieinander, um sich gegenseitig zu wärmen. Zum Säugen kommen die jagenden Mütter regelmäßig wieder in das Quartier. Sie erkennen ihr Junges an individuellen Ruflauten und am Geruch aus der Vielzahl zurückgelassener kleiner Fledermäuse wieder.
Die Jagdgebiete des Großen Mausohres sind vorzugsweise in alten Laubwaldbeständen, wo sie dicht über dem Erdboden nach flugunfähigen Laufkäfern jagen. Diese Beutetiere erhören sie am Rascheln im Laub. Laufkäfer bilden das Grundnahrungsmittel für Mausohren, zu dem sich dann das jeweilige Insektenangebot der Saison gesellt. Text: NABU
Zum Bild oben: Große Mausohren - Foto: NABU/Christian Stein
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