Enten bekommen keine Eisbeine

Auch bei Temperaturen unterm Gefrierpunkt bleiben sie putzmunter

0 24.01.2025

„Kalte Ente“ ist eher etwas für laue Sommerabende. Die Bowle besteht aus Wein, Sekt und Zitrone. Im Winter ist vielen eher nach Glühwein zumute. Und trotzdem ist die kalte Ente gerade jetzt besonders interessant. Wie macht es das Federvieh, stundenlang im eiskalten Wasser zu paddeln oder auf einer Eisdecke zu stehen, ohne Frostbeulen zu bekommen? Kriegen die denn keine kalten Füße? Doch. Kriegen sie. Aber es stört sie nicht.

Was Menschen unweigerlich anfällig machen würde für Erkältungsviren aller Art, ist bei den Enten hoch willkommen. Wären ihre Füße genau so warm wie das Innere ihres Körpers (etwa 40 Grad Celsius), dann hätten sie ein echtes Problem: Sie würden die Eisfläche antauen und dann tatsächlich festfrieren. Und außerdem wäre es reine Energieverschwendung, die Füße warm zu halten. Diese Kalorienverschwendung müssten die Tiere mit pausenlosem Fressen ausgleichen.

Auch wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken, bekommen die Enten keine Eisbeine. Wie funktioniert das? Das geht so: Vom Herzen Richtung Füße fließt warmes Blut, von den Füßen zum Körper fließt das kalte Blut. Die Gefäße liegen so eng beieinander und umschlingen einander, dass das warme Blut das kalte aufwärmt. Vogelkundler nennen das „Wundernetz“. Umgekehrt kühlt das von den Füßen kommende kalte Blut das warme aus dem Körper ab. „Wärmeaustausch“ lautet das Zauberwort. Die Füße bleiben gut durchblutet, aber mit relativ kaltem Blut.

So können die schnatternden Wasservögel auch bei eisigen Temperaturen ihre Schwimmhäute auf etwa Null Grad Celsius halten. Dass Frostbeulen ausbleiben, liegt außerdem an einem körpereigenen Frostschutzmittel: Im Blut gelöste Salze senken den Gefrierpunkt des Blutes um einige Grad ab.

Und „obenrum“ sind die Enten durch wasserfeste Deckfedern und durch ihr Daunenkleid schön warm angezogen, das weiß man noch aus einer Zeit, als man Federbett und Daunenkissen sein Eigen nannte. Heute schlafen viele ja unter anderen Decken aus Kunststoff, Baumwolle oder anderen pflanzlichen Fasern fabelhaft.

Bei den Enten und anderen Wasservögeln ist das also mit den kalten Füßen gut geregelt. Warum die Natur bei den Menschen so versagt hat, das fragen sich besonders Frauen, die besonders häufig unter kalten Füßen leiden und all jene, die schnell „kalte Füße kriegen“. flora

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