Die eine ist schön, die andere schön lecker

Lampionblume und Andenbeere: zwei ungleiche Schwestern

0 04.11.2022

Rabimmel, rabammel, rabumm: Mit ihren auffallend roten, aufgeblähten Hüllblättern leuchten im Herbst die Lampionblumen in vielen Gärten. Physalis alkekengi, so der wissenschaftliche Name, ist eine beliebte Staude in den Gärten. Sie wächst fast überall, in der Sonne aber auch im Halbschatten und unter Bäumen.

Unter günstigen Wachstumsbedingungen wuchert die Lampionblume stark. Man muss ihr also im Herbst oder Frühjahr zu Leibe rücken, wenn man nicht will, dass sie sich weiter ausbreitet.

Die Lampionblume kann bis zu 60 Zentimeter hoch werden. Manchmal kriecht sie aber auch über den Boden und bildet noch längere Triebe. Die Art Physalis alkekengi francheti wird noch größer und bildet auch größere Lampions, die getrocknet, gerade zur Martinszeit einen schönen Schmuck in der Wohnung abgegeben können.

Die Blüten der Lampionblume sind wie die der Kartoffel klein und recht unscheinbar weiß. Ende August färbt sich der Blütenkelch leuchtend rot und die Pflanzen sind ein echter Blickfang in der Blumenvase oder bis in den Winter hinein im Garten. Die Blätter der Lampionblume sind herzförmig gebuchtet. Sie stehen meist zu zweit beieinander.

Es wird davon abgeraten, die in den Kelchen enthaltenen Früchte zu essen. Die Lampionblume gehört zu den Nachtschattengewächsen, die grünen Teile der Pflanzen gelten als gering giftig. Die darin enthaltenen Bitterstoffe können zu einer Reizung des Magen-Darm-Traktes mit Durchfall und Erbrechen führen. Als Heilmittel angewandt, wirkt die Pflanze harntreibend, Nieren und Leber stimulierend.

Lecker bis zum ersten Frost

Ungleiche Schwester der Lampionblume ist die Andenbeere oder Kapstachelbeere (Physalis peruviana). Sie stammt aus den Anden. Die Frucht hat eine steile Karriere hingelegt: Vor 15 Jahren galt sie noch als Exot, heute ist sie in der Obstabteilung vieler Supermärkte zu finden.

Auch sie gedeiht im hiesigen Garten, man kann sie im späten Frühjahr als Staude kaufen. Wenn man sich ein wenig Mühe gibt, kann man sie auch aus Samen heranziehen. Saatgut wird von verschiedenen Firmen im Handel angeboten. Die Aussaat kann im März in Gefäße erfolgen, die an einem warmen, hellen Platz aufgestellt werden. Die Sämlinge können einzeln in Töpfe versetzt werden. Danach sollten die Pflanzen bei etwa 15 Grad Celsius weiter kultiviert werden. Ab Mitte Mai – nach den Eisheiligen – kann man die Kapstachelbeere ins Freiland pflanzen. Dabei sollte ein Pflanzabstand von rund 80 Zentimetern eingehalten werden. Am besten ist, man bindet die wenig standfesten Triebe an Stäbe. Die Kapstachelbeere blüht ab etwa Mitte Juli, schon vier Wochen später können die ersten Früchte geerntet werden. Sie sind reif, wenn die Kelchblätter, die die honigfarbene, etwa kirschgroße Beere umhüllen, eingetrocknet sind. Die Pflanze blüht und fruchtet den ganzen Sommer hindurch bis zum Frosteinbruch. Haupterntezeit ist der Herbst, geerntet wird die Beeren samt Blütenkelch, nur so halten sie sich länger frisch. Die Pflanzen brauchen viel Wasser

Die süßsäuerlichen Früchte enthalten viel Vitamin C. Sie werden frisch verzehrt, als Kuchenbelag verwendet oder zu Marmelade oder Kompott verarbeitet. Allerdings: Pro Pflanze wird man nicht viel mehr als 600 Gramm Früchte ernten.

Zu den Bildern: Die an Pergament erinnernden Hüllen verbergen die orangen Früchte, die ein angenehmes, leicht säuerliches Aroma haben. Ab September bilden sich die Früchte. Sie sind reif, wenn sie sich gelb bis orange färben. Die Früchte sollten reif geerntet werden. Wurden sie etwas zu früh gepflückt, reifen sie innerhalb weniger Tage nach, die Früchte dürfen auf keinen Fall noch grün sein. Am Trieb geerntet und trocken und luftig aufgehängt, halten sich die Früchte bis zu zwei Wochen.

Je wärmer und geschützter die Pflanzen stehen, desto besser entwickeln sie sich

Kapstachelbeeren sind mehrjährig aber nicht winterhart. Sie können hell bei 5 bis 10 °C überwintert werden. Tipp: Vor dem ersten Frost reinräumen und auf ein Drittel zurückschneiden

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