Der Engel aus der Burger-Bräterei

0 27.12.2019

Manche ahnen nichts davon, dass sie zu Höherem geboren wurden. Das gilt möglicherweise auch für diese Frau, die normalerweise in einer Burger-Bräterei an der Bottroper Straße steht und außer den Klopsen noch Fritten zubereitet. Sie hat das Zeug zum Weihnachtsengel des Jahres 2019.

Es sollte eine schöne Weihnachtsfeier werden, für all die in den Außenwohngruppen des Hilda-Heinemann-Hauses, die an den Festtagen nicht zu ihren Familien gehen konnten. Raclette stand auf dem Wunschzettel ganz oben und Hamburger. Alles war fein organisiert bis auf – tja. Da hatte die Betreuerin glatt vergessen, Burger-Brötchen zu besorgen. Ein Geistesblitz ließ sie in der nächsten Burger-Braterei anrufen. Dort war man – kurz vor Feierabend - schon dabei den Laden aufzuräumen und zu putzen und ging dennoch ans Telefon. Die Betreuerin erklärte wortreich, dass sie zehn, 15 Burger-Brötchen brauche (ohne Klopse), um eine Weihnachtsfeier für Behinderte zu retten. „Wir machen aber jetzt Feierabend“, sagte die Frau am anderen Ende der Leitung. „In zehn Minuten kann jemand da sein“, flötete die Betreuerin. Da geschah ein Wunder: Die Burger-Bräterin verwandelte sich in einen Weihnachtsengel, ließ am Heiligen Abend Feierabend, Feierabend sein und wartete geduldig auf den, der da kommen sollte, zum Abholen der Ware.

Eine große Tüte mit Burger-Brötchen übergab sie schnell mit den Worten: „Frohes Fest!“ Und auf die Frage, was sie für die Brötchen denn bekäme, anwortete sie noch einmal und mit Nachdruck: „Frohes Fest“. Und diese Geschichte ist wirklich wahr.

 

Knallen oder Nichtknallen? Das ist hier die Frage! Und sie wurde schon vor vielen Jahren gestellt. „Brot statt Böller“ hieß es in den Achtzigerjahren, als Jugendliche durch die Straßen liefen und für die Polenhilfe Geld sammelten. Die meisten entschieden sich für „Brot und Böller“, was ja auch irgendwie okay war.

Als Klein-Monica noch Klein-Monica war, gab‘s auf dem Küchentisch ein Tischfeuerwerk, bestehend aus einem Papp-Zylinder, der an einer Seite eine kleine Lunte hatte, die Vattern ansteckte. Mit einem leisen „Plopp“ wurde der Hut gesprengt und ein paar Schnipsel Konfetti und ein paar klitzekleine Glücksschweinchen segelten durch die Luft. Der absolute Hit aber waren das „Schweinchenkack“ und das „Männekenkack“. Beiden Figürchen wurde eine kleine Patrone in den Allerwertesten gesteckt und diese dann angezündet. Darauf hin sonderten sowohl Männeken als auch Schweinchen ein meterlange Wurst aus irgendeinem federleichten Zeugs ab, zum Gaudi der Blagen.

Danach durften wir – schon im Nachtpolter – noch durchs Fenster schauen, wie die Nachbarn ihre Raketen zündeten. Dann gab‘s einen Gute-Nacht-Kuss und ab ging‘s ins Bett.

Es ist kaum zu glauben: Jetzt wird das neue Jahrtausend schon erwachsen und 20 Jahre alt. Egal, was geschieht: Lassen Sie sich nicht kirre machen durch nichts und niemanden, vertrauen Sie auf Ihre Vernunft und lieben Sie: Ihre Kinder, den Partner, die Partnerin, Marzipantörtchen, Mandelhörnchen, gute Bücher, den Urlaub, schöne Erinnerungen und das Leben.

Alles Gute für die nächsten 20 Jahre wünscht Ihre und Eure Monica.

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