Alt-Borbecker Idylle

0 09.12.2024

BORBECK-MI'TTE. Ein Stückchen Alt-Borbecker Idylle transportiert diese Ansicht in die Gegenwart. Um die hundert Jahre alt dürfte die Aufnahme sein, die als Postkarte wohl viele Hundert Male in alle Welt reiste. "Bin gut angekommen und habe auch schon Arbeit gefunden – es grüßt herzlich Eure Claire", so oder so ähnlich werden die Zeilen gelautet haben, die damals als Botschaft in die alte Heimat gesandt wurden. Der Hügel mit dem Kirchlein, das dem Heiligen Dionysius gewidmet war, kann wohl als Keimzelle des Dörfchens Borbeck gelten. Um 1860 ersetzte man den uralten Bau durch die Kirche, wie wir sie heute kennen. Grund dafür war die rasant anwachsende Bevölkerungszahl. Die Zechen – Prosper, Wolfsbank. . . – und Hütten, die Maschinenfabriken und Bahnhöfe zogen jedes Jahr Tausende in die Dörfer an die Emscher, aus denen so innerhalb weniger Jahre Städte wurden. In den 50er- und 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts wollte die Ruhr-Metropole dann in den eh schon durch Bomben lädierten Vororten gründlich aufräumen; vor allem autogerecht sollte die Stadt der Zukunft sein. Die Ergebnisse dieser stadtplanerischen Feldzüge kann man in Steele und Borbeck besichtigen – und froh sein, dass Eckchen wie das auf unserem Bild aus der Sammlung von Wilhelm Küpper der Vernichtung entgangen sind. (AE)

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