Zurückgeblättert1972: Schönebecker wünschen sich Sportanlage

0 04.05.2022

Im Mai 1972 war die Bezirkssportanlage an der Ardelhütte noch ein frommer Wunsch. Die Frintroper starteten mit der ersten Saubermachaktion und Thyssen errichtete vor den Toren Borbecks ein Preßwerk auf altem Zechengeländer. Noch vieles mehr gibt es zu lesen, wenn es wieder heißt: Zurückgeblättert.

Daran hat sich bis heute nichts geändert: „Frintroper gaben ein gutes Beispiel“ titelten die BN in ihrer Ausgabe vom 29. April 1972. „Mit Schüppen, Harken und Besen gegen den Umweltschmutz“, hieß es in der Unterüberschrift. „In fast fünfstündiger Arbeit säuberten über hundert Teilnehmer der 1. großen Frühjahrs-Reinigung des Frintroper Bürger- und Verkehrsvereins Wanderwege, Bachläufe, Böschungen, Plätze, Bürgersteige und Feldraine von Wohlstandsmüll und achtlos weggeworfenen Gegenständen wie leeren Flaschen, Autoreifen, ausgedienten Klubsesseln, zerfetzten Teppichen und verfaulten Matratzen.“ Auf dem Kirmesplatz an der Donnerstraße türmten sich zum Schluss Abfalle und Unrat, Bauschutt und verrostete Kühlschränke zu Bergen.“

Noch schwer industriell: Thyssen errichtet Preßwerk auf dem Gelände der Zeche Oberhausen. Im Zuge des Ausbaus des Werkes in Oberhausen errichtet die Thyssen Niederrhein AG auf dem Gelände der früheren Zeche Oberhausen ein neues Preßwerk, das in diesem Frühjahr Zug um Zug die Fertigung aufnehmen wird. Es werden kalt- und warmgepreßte Teile aus Grobblechen (Böden, Hauben und Kugelsegmente) hergestellt, die vor allem im Kessel- und Apparatebau Verwendung finden, schreibt die Borbecker.

Den ersten Schritt gewagt: Auto-Korso für die Ost-Verträge! Die Ortsvereine der Sozialdemokratischen Partei in Groß-Borbeck beteiligen sich in großer Zahl an der SPD-Kundgebung zur Ratifizierung der Ostverträge. Treffpunkt ist am 29. April um 10.15 Uhr an der Germaniastraße/Ecke Jahnstraße.

Erstaunlich: In vier Monaten über 1000 Geburten im Bethesda? Hoffentlich kein Druckfehler. Aber das stimmt ganz bestimmt: 10000 Patienten zählt das Bethesda-Krankenhaus Ende April 1972 seit Eröffnung des Krankenhaus-Neubaus im Januar. Als 10000-ste Patientin wurde Monika Gerber begrüßt, die einem gesunden Mädchen das Leben schenkte. Für heutige Verhältnisse sagenhaft: Die kleine Sonja Gerber war das 1087. Kind, das im neuen Bethesda-Krankenhaus geboren wurde.

Obacht: Schnelles Geld wird angeboten. Der Kredit bis zu einer Höhe von 20000 Markt ist sogar für Ledige (!) möglich. So ändern sich die Zeiten.

Die Damen sind später an der Reihe! A propos Bethesda-Krankenhaus: Künftig stehen die Sauna und das Bewegungsbad im Bethesda-Krankenhaus dienstags der Bevölkerung zur Verfügung. Badezeit für Herren ab 2. Mai: dienstags von 17 bis 20.30 Uhr; für Damen dienstags von 20.30 bis 22 Uhr

Bezirkssportanlage war noch ein Traum: Schönebecker wünschen Sportplatz an der Ardelhütte. Auf einer Bürgerversammlung der CDU Schönebeck fordern rund 100 Schönebecker den Bau der Bezirkssportanlage Ardelhütte. „11000 Einwohner sind ohne Sportplatz, 1700 Mitglieder der Vereine VfB Borbeck und Grün-Weiß Schönebeck können ihren Sport nur teilweise, beschränkt oder gar nicht ausüben. Hinzu kommt, daß der Pachtvertrag des VfB Borbeck mit der Fa. Krupp 1992 ausläuft.

Nur der RWE! Vier Wochen Schonzeit bleibt RWE vor Sturm auf die Bundesliga schrieben die BN am 28. April 1972. Und weiter heißt es: „Drei Wochen vor Abschluss der Regionalliga-Saison hat sich Rot-Weiß Essen neben Wuppertal als Vizemeister für die Aufstiegsrunde zur Bundesliga qualifiziert." Die Treffen bei Viktoria Köln und Preußen Münster haben keine sonderliche Bedeutung mehr. Echte Fans wissen, wie es mit dem RWE weiterging.

Zeitlose Mode: Mit diesen schicken Sandaletten könnte die Frau auch im Sommer 2022 über die Straßen klappern, oder?

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