Zurückgeblättert: Borbeck im Dezember 1972

0 14.12.2022

So richtig weihnachtlich geht es in den Borbecker Nachrichten im Dezember 1972 noch nicht zu. Das neue Altenheim in Vogelheim ist Thema, die Schluckimpfung, die Schönebecker und anderes mehr stehen in der Zeitung.

3,30 DM pro Tag: „Große Leistung der Thomas-Gemeinde“ jubeln die Borbecker Nachrichten Anfang Dezember 1972. Nach 18-monatiger Bauzeit kann nämlich das nach dem ersten Pfarrer der Gemeinde benannte Albert-Schmidt-Haus eröffnet werden. Das neue Haus hat 2,5 Millionen Mark gekostet. Es bietet 75 alten Menschen Unterkunft, davon 16 auf der Pflegestation. Die Pfarrgemeinde Vogelheim, das Bistum Essen, die Stadt, das Land und der Bund haben sich an der Finanzierung des Vorhabens beteiligt. „Der Zinsendienst, den die Pfarre allein zu tragen hat, beträgt 3,30 DM pro Tag und Bett, eine große Summe für eine kleine Gemeinde“, schreiben die Borbecker.

Schluckimpfung ist süß. Die Schluckimpfung gegen Kinderlähmung wird in der Jungen-Realschule, in der Altfriedschule und in der Stadtarztstelle Bergeborbeck, Haus-Berge-Straße 228, durchgeführt. Die Zeitung schreibt, dass im NRW durch die Impfungen die Zahl der Erkrankungen zwischen 1960 von 4198 bis 1970 auf 15 Fälle zurückgegangen ist. Allerdings: Mit Nachlassen der Neuerkrankungen hat auch die Impffreudigkeit nachgelassen. Vor allem im Essener Norden werden daher seit 1968 wieder überdurchschnittlich viele Kinder krank. Sie waren alle nicht geimpft.

Wunderbar: „Schloßarena und eigenes Haus für Schönebecker Orchester“ heißt es Anfang Dezember auf der Titelseite. „Die zuständigen Ausschüsse des Rates der Stadt Essen sind bereit, dem Schönebecker Jugendblasorchester die Ernst-Dubois-Arena am Schloss Borbeck und die seit Jahren geschlossene Arena-Schänke für einige Jahre zu überlassen. Die ehemalige Schänke und ihre Nebenräume sollen vom Orchester als Probelokale genutzt werden.

Stadt ist sauer: Die Bundesbahn will eine Hochspannungsleitung gegen den Widerstand der Stadt bauen. Dazu lässt die Bahn Tausende Bäume und Sträucher an der Bahnstrecke Dellwig-Ost /Essen-West fällen.

Keine Chance für die Borbecker Kripo: Trotz aller Bedenken und Vorbehalte, die in der Öffentlichkeit gegen die neue „Rationalisierungsmaßnahme“ der Polizei vorgebracht worden sind, hat die Kripo-Außenstelle Borbeck in dieser Woche aufgehört zu bestehen. Die Beamten der bisherigen Außenstelle Borbeck versehen seit gestern ihren Dienst am Frillendorfer Platz in Frillendorf.

Hoch hinaus will man 1972 am Germaniaplatz. Die BN schreiben: Neben dem jetzigen Krankenhausgebäude errichtet das Philippusstift 1973/74 für sieben Millionen DM ein Alten-Krankenheim (102 Betten mit Bäderabteilung und modernsten Behandlungsräumen). Auf dem Grundstück des jetzigen Kindergartens, des ehemaligen Marienheimes, will die Kirchengemeinde St. Dionysius im Rahmen der Neugestaltung des Ortskernes 200 Altenwohnungen in einem zehngeschossigen Gebäudetrakt bauen.

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