Zurückgeblättert 1992: Frintroper wollen grünen Sammelbahnhof

0 06.10.2022

Was war los Ende September 1992? Große Themen waren der Sammelbahnhof Frintrop (heute Gleispark) und der geplante Bau von Flüchtlingsheimen im Landschaftsschutzgebiet.

Dauerbrenner: Was hatte man nicht alles mit dem Gelände des ehemaligen Sammelbahnhofs Frintrop vor! Ein Paketverteilzentrum sollte dort gebaut werden oder eine Deponie für Bauschutt. Das gefällt den Frintropern nicht; sie sorgen sich vor Lärm und Gestank der Laster, die den Schutt zum 140000 Quadratmeter großen Gelände über Frintroper Straßen fahren müssen. Wirtschaftsförderer können sich dort eine Gewerbeansiedlung vorstellen, Politiker regen eine Wohnbebauung an. Im September 1992 schrieben die BN: Ganz anderes dagegen haben die Landschaftsplaner der Internationalen Bauausstellung Emscherpark im Sinn. Für sie ist der Sammelbahnhof der zentrale Baustein für den sogenannten regionalen Grünzug B einem grenzübergreifenden Landschaftspark, der sich einmal von der Kirchheller Heide bei Bottrop im Norden über das Borbecker Mühlental bis zum Grugapark im Süden erstrecken soll.“ Planer Friedhelm Terfrüchte sagt auf einer Bürgerversammlung der CDU: Hier hat sich im Laufe der Jahre eine schützenswerte Flora und Fauna entwickeln können, die erhalten werden muss. Planungsamtschef Franke gelingt es nicht, die Anwesenden vom Konzept der Bauschuttdeponie zu überzeugen. Die BN schreiben: „Noch steht die endgültige Entscheidung über die Zukunft des Sammelbahnhofs aus. Der Rat der Stadt will zunächst die Ergebnisse von zwei Gutachten abwarten.“

Essen ist top: „Essen wird zum Zentrum für die Altersmedizin“ schreiben die BN am 17. September 1992. Eine Rolle spielt dabei auch die von Hans Georg Nehen geleitete Memory Clinic am Haus Berge und die Geriatrische Klinik ebenda.

Gesund und lecker: 1992 ist ein gutes Kiwi-Jahr. In der Straße An den Quellen gedeihen bei einer Familie die neuseeländischen Früchte besonders gut. Bis zu 100 Früchte hängen an den Sträuchern.

Aus Vogelheim: Mit einem Bild aus den Zwanzigerjahren machen die BN ihre Ausgabe am 24. September 1992 auf. Es zeigt Überschwemmungen, die in Vogelheim durch die Berne verursacht wurden. Die Berne floss damals in etwa dort, wo heute das Rot-Weiß-Stadion steht.

Der Aufreger 1992: Die Stadtverwaltung will ein Flüchtlingsheim am Rötterhoverbaum bauen. Im Landschaftsschutzgebiet. Die acht Gebäude sollen 600 Asylbewerber fassen können. Schönebeck und Bedingrade stehen Kopf. Zu der Umsetzung des Plans kam es nicht.

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