Rabimmelrabammel: Ganze arme Leuchten!

0 09.11.2023

Die großen Jungs durften eine brennende Fackel halten und den Zug (verun)sichern. Das imponierte Klein-Monica mächtig und machte sie auch neidisch. In ihr keimte die bittere Erkenntnis, dass sie es vermutlich niemals zum Fackelträger, geschweige denn zum römischen Legionär bringen würde. Ein paar Legionäre folgten nämlich St. Martin auf dem Fuße. Dahinter kam der Gänsewagen, auf dem das Federvieh in einer Art Stall zum Gotterbarmen schnatterte. Ob man darin eine auch die Gänseliesel mitführte? Das weiß Monica nicht mehr. Dahinter folgte die ersten Kapelle und dahinter diejenigen, die sich beim alljährlichen Laternen-Bastelwettbewerb eine Chance auf einen Gewinn ausrechneten.

Bei Klein-Monica zu Hause wurden auch Laternen gebastelt, jedes Jahr aufs Neue. Daraus resultiert noch heute eine gewisse Abneigung gegen Camembert, dessen runde Verpackung Boden und Deckel der Laterne abgaben. Gehalten wurde das Ganze durch stabiles Tonpapier, in dessen kunstvoll geschnittene Öffnungen buntes Transparentpapier geklebt wurde. „Vorher!“ Und „Von innen natürlich, du Doofe!“, ätzten die älteren Brüder. Der häusliche Friede war bei derartigen Bastelarbeiten brüchig. Sehr brüchig.

Doch manchmal gab es sie, die ausgleichende Gerechtigkeit. Bei der ersten ungestümen Bewegung der Brüder oder bei der ersten Windböe gingen ihre Laternen in Flammen auf (elektrische gab es damals nicht), die eiligst von mutigen Erwachsenen ausgetreten wurden.

Da mussten die Brüder singen: Das Licht ist aus, wir geh'n nach Haus. Rabimmelrabammelrabumm.

Dabei fällt mir ein: Rabimmelrabammelrabumm heißt es auch im Schlosspark oben an der Frintroper Straße. Die dort einst mit großem Tamtam aufgebauten, mit Bewegungsmeldern ausgestatteten, gefeierten Laternen sind "in echt" ganz arme Leuchten: Sie haben wieder einmal ihren Dienst eingestellt.

Trotzdem: Ein schönes Wochenende wünscht Ihre und Eure Monica

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