Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns an:
Sie möchten Ihren Beitrag veröffentlichen lassen? Dann nutzen Sie unser
Sie möchten das ehrenamtlich arbeitende Nachrichtenportal borbeck.de unterstützen?
Mit einer Spende für mehr Inhalt und das interaktive leserfreundliche Layout helfen Sie uns sehr, aktuell und zuverlässig zu berichten, Tag für Tag! Auf Wunsch ist eine Spendenquittung möglich.
0 03.12.2020
Blühende Kirschen im Dezember? Keine Panik: Das Phänomen ist nicht dem Klimawandel geschuldet. Es sind „Winterkirschen“, die dem tristen Grau des Winters ein paar weiße Tupfer aufsetzen. Prunus subhirtella, so der wissenschaftliche Name der Japanischen Kirsche, gibt es bei uns als Ziergehölz. Die Kirsche trägt sogar den Herbst im lateinischen Namen: „autumnalis“.
Es ist eine Laune der Natur, wenn diese Kirsche im Winter blüht. Und wie so häufig bei den Launen der Natur spielen Hormone eine große Rolle. Ja, es gibt sie auch bei den Pflanzen. So genannte Phytohormone sind von Pflanzen hergestellte Stoffe, die schon in kleinen Mengen steuernd zum Beispiel auf Keimung, Wachstum, Samenreife, Blattabwurf, Blütenbildung etc. einwirken.
„Unsere“ Obstbäume, und überhaupt die überwinternden Knospen fast aller Frühlingsblüher haben ein Hormon, das verhindert, dass die Blüten sich öffnen, bevor die stärksten Fröste vorüber sind.
Die Knospen der „Winterkirsche“ enthalten relativ geringe Konzentrationen dieses Hormons. Daher reicht schon ein kurzer Kälteeinbruch mit anschließend wieder milderen Temperaturen, um die Vorblüte auszulösen. Bleibt es mild, blühen die oft auch als Winter- oder Schnee-Kirschen bezeichneten Sorten bis zur Hauptblüte ab Ende März sogar mehr oder weniger durch. Das macht die Winter-Kirsche zum beliebten Zierbaum in Parks und Gärten.
Die einzelnen Blüten sind in der Knospe rosa, geöffnet fast weiß und haben einen Durchmesser von etwa 2 bis 2,5 Zentimeter. Sie stehen in Büscheln von ein bis drei Blüten. Auffallend sind ihre langen Kelchröhren, während des Verblühens färben sich die Staubblätter rosarot.
Der Baum selber wird drei bis sechs Meter hoch werden. Seine lockere Krone wird über die Jahre recht ausladend. Die dünnen, aufstrebenden Äste verzweigen sich stark und die Zweigspitzen hängen mehr oder weniger über. Er wirkt ein wenig struppig.
Der graubraune Stamm hat eine glatte Borke, die von deutlich hervortretenden Korkporen, den sogenannten Lentizellen, durchsetzt ist. Das macht ihn auch für Laien als Kirsche erkennbar.
Bis zu acht Zentimeter lang werden seine Blätter, die einfach bis doppelt gesägt sind, insgesamt eiförmig bis länglich-oval und in einer Spitze auslaufen. Wie andere Kirscharten auch, verfärbt sich das Laub im Herbst sehr schön und erstrahlt in Gelb- und Orange.
Früchte wird man wenige finden. Und wenn, lässt man am besten die Finger davon. Sie sind klein, wenig saftig und schmecken überhaupt nicht. flora
Die Fotos machte Andreas Koerner
Kommentare
Einen Kommentar schreiben