Wenn die Kröte mit dem Kröterich...

Amphibien wollen jetzt zum Laichgewässer und sind auf Straßen in Gefahr

0 25.02.2021

Nach dem kurzen aber starken Wintereinbruch sind die Temperaturen stark angestiegen. Das lockt Frösche, Kröten, Molche und Unken aus ihren Winterquartieren. Sobald die Nachttemperaturen bei plus fünf Grad Celsius und mehr liegen, kommen die Amphibien in Hochzeitsstimmung. „In den kommenden Wochen wird das Paarungsgeschehen deutlich an Fahrt aufnehmen“, sagt Sascha Schleich, Sprecher des auch für Amphibien zuständigen NABU-Bundesfachausschusses. „Zigtausende Amphibien sind dann jeden Tag auf den Straßen unterwegs, um zu ihren Laichgewässern zu gelangen, und sich dort zu paaren.“

Naturschützer helfen den Amphibien an einigen Stellen über die Straße. Sie haben dazu Fangzäune aufgestellt, sammeln die Tiere ein und tragen sie hinüber, damit sie sicher zu ihren Laichgewässern gelangen.

Amphibienwanderungen gibt es in Essen beispielsweise im Hespertal, in Heisingen, in Bergerhausen, in Schuir, in Werden, in Steele und in Burgaltendorf, aber auch in Altendorf, dort am Niederfeldsee und am Krupp-See. Unterwegs sind Erdkröten, Grasfrösche, Teich-, Bergmolche und Feuersalamander.

Die Stadtverwaltung bittet alle Autofahrerinnen und Autofahrer bis voraussichtlich Mitte April vor allem in den Abendstunden und bei Regen besonders rücksichtsvoll zu fahren. Aber auch auf Radwegen, die die Krötentour kreuzen, kommen die Tiere zu Tode. „Platt“ gefahrene Tiere kann man immer wieder auf Radwegen entlang von Tümpeln, Teichen, Weihern beobachten.

Das Team von borbeck.de bittet daher die Radfahrer in der Nähe des Niederfeldsees vorsichtig zu fahren. Dort wurden im vergangenen Jahr einige "geplättete" Kröten gefunden (siehe Bild).

In Essen leben zurzeit zwölf verschiedene Amphibienarten. Dazu zählen sowohl noch relativ häufig vorkommende Arten wie Erdkröte, Grasfrosch, Teich- und Bergmolch als auch seltenere Arten wie Geburtshelferkröte, Kammmolch und Kreuzkröte. Gesetzlich sind alle Amphibienarten ganzjährig geschützt. Seltenere Arten besitzen zudem noch einen strengeren Schutzstatus.

Wer Interesse hat am Amphibienschutz hat, kann sich unter "http://www.nabu.de/Kroetenwanderung" über das bundesweite Wandergeschehen informieren. Dort gibt es neben aktuellen Meldungen über besondere Ereignisse und seltene Arten auch eine bundesweite Datenbank, die über den Standort von Krötenzäunen und Aktionen informiert und wo Helfer gebraucht werden.

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