Wenn der Dachs baden geht...

Dann muss es schon gute Gründe geben

0 19.05.2023

Dachse sind unverwechselbar. Ihr breites Hinterteil und die typische Gesichtszeichnung mit der schwarzen Augenmaske zeichnen den Europäischen Dachs (Meles meles) aus, der wie der Name sagt, in ganz Europa vorkommt. Man trifft ihn bisweilen auch in städtischen Parks. Im Essener Süden kann man ihn gelegentlich entdecken und sogar in Frintrop wurde der große Marder beim nächtlichen Spaziergang gesichtet.

Das ist eine Seltenheit. Die Tiere sind nämlich scheu und meist in der Dämmerung und nachts aktiv.
Ihr Lebensraum sind Wälder, insbesondere Laubmischwälder in bergigen Regionen.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) schätzt den Bestand auf ca. 3.000 bis 3.500 Individuen (ca. 2016).
Mit einer Länge von bis zu 90 cm ist Grimbart – so wird er in Fabeln genannt - der größte heimische Vertreter der Marderfamilie. Ausgewachsener wiegt er bis 17 bis 20 kg. Männchen sind etwas größer als Weibchen. Schwarz ist nur der Streifen Fell über die Augenpartie und die Ohren. Sonst ist ihr Fell ist grau. Nur der Bauch ist sehr dunkelbraun. Mit langen Krallen gräbt das Tier große, weitverzweigte Erdbauten. So eine Dachsburg kann von vielen Generationen viele Jahrzehnte bewohnt werden. Manche Generationen bauen weiter an. Gelegentlich gibt‘s auch Untermieter bei Familie Dachs. Füchse finden die Bauten auch schick.

Im Frühjahr erwachen die Dachse aus ihrer Winterruhe. Die Tiere halten keinen Winterschlaf, sondern sie dummeln schön vor sich hin. Dabei können sie sehr lange ohne Nahrung auskommen.

Hauptsächlich im Sommer ist Paarungszeit. Damit die Kleinen nicht im ungemütlichen Winter zur Welt kommen müssen, lassen sich die Embryonen Zeit mit ihrer Entwicklung. In der Biologie nennt man das Keimruhe. Erst am Ende des darauffolgenden Winters wachsen die Embryonen heran. Bei ihrer Geburt (meist im März) sind die kleinen Dachse weiß und blind. Erst nach zwölf Tagen besehen sie sich die Welt mit den nun geöffneten Augen. Jungdachse sind anhänglich. Sie bleiben bis zum Herbst oder bis zum folgenden Frühjahr bei Muttern.

Auf dem Speisezettel der Familie Dachs steht alles mögliche. Würmer, Schnecken, Mäuse und Insekten finden Dachse toll. Eier von Bodenbrütern sind nicht vor ihnen sicher. Und er liebt Obst, Wurzeln, Beeren, Samen und Pilze.

Übrigens: Obwohl Dachse gut schwimmen können, meiden sie das Wasser. Wenn also der Dachs baden geht, muss er gute Gründe dafür haben.


Zum Bild: Der Dachs ist unser größter Marder. Er wirkt viel plumper als die schlanken Arten. Man bekommt ihn nur selten zu Gesicht. Tagsüber bleibt er im Bau. Foto: pixabay

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