Von Aber zu Eber ist es nur ein Buchstabe

Die Eberesche begeistert im Herbst mit ihren orangeroten Früchte

0 11.10.2024

Auffallend sind die Früchte nicht nur wegen ihrer orangeroten Farbe, auch die große Anzahl der Beeren, zu einer Dolde angeordnet, machen den Fruchtstand der Eberesche so hübsch. An schönen, sonnigen Herbsttagen leuchten die Beeren warm und wunderbar. Attraktiv sind die Früchte auch für unsere gefiederten Freunde, weshalb der Baum auch Vogelbeerbaum heißt. Im Jahre 1997 Jahre war Sorbus aucuparia – so der wissenschaftlicher Namen – zum ersten Mal Baum des Jahres.

Die junge Eberesche hat fünf oder sechs Jahre auf dem Buckel, bevor sie zum ersten Mal blüht. Etwa 200 bis 300 Blüten sind zu einem Blütenstand vereinigt. Die Eberesche blüht im Mai und fruchtet – je nach Standort – zwischen August und Oktober.

Die Blätter der Eberesche sind etwa 15 cm lang und unpaarig gefiedert, d.h. es gibt ein Endblättchen. Dieser Blattform verdankt sie auch ihren Namen „Eberesche“. Die Blätter sehen wie die einer Esche aus, sind aber keine Eschenblätter, die Eberesche ist eine falsche Esche. Zwischen Aber und Eber ist es sprachlich nämlich nur ein kleiner Schritt, den man beim „Aberglauben“, dem falschen Glauben allerdings nicht vollzogen hat.

Der lateinische Name „Sorbus aucuparia“ verweist darauf, dass man die Früchte benutzte, um Vögel zu fangen „aucuparia“ wird in der Literatur angegeben als Zusammenziehung von „avis capere“ gleich „Vogel fangen“angegeben.

Die Eberesche gehört zur Familie der Rosengewächse. Das zeigen ihre Blüten mit fünf Kelch- und fünf Kronblättern sowie einer Vielzahl von Staubblättern.

Dieser wunderbare Baum fühlt sich auf fast jedem Standort wohl: Er gedeiht auf Lehm, Torf, Kalk und sogar Fels. Nur nasse Füße bereiten ihm Probleme. Die Eberesche bevorzugt lichte und im Alter sonnige Standorte und wird nicht besonders hoch (bis 20 Meter) und nicht besonders alt (maximal 150 Jahre). Die Rinde des Baumes ist hellgrau, glatt und glänzend. So „runzelfrei“ bleibt der Baum bis zum Alter. Erst dann bildet er eine rissige, schwärzliche Borke aus.

Die Eberesche ist ein echter Spezialist. Im Gebirge schafft sie es bis über die Baumgrenze hinaus. In Tirol trifft man sie gab bis auf 2400 Metern in der Höhe. Kein Wunder, dass sie es auch bis weit in den Norden Europas schafft. Ein Trick hilft ihr dabei: Sie kann auch ohne Blätter Photosynthese betreiben und so weiter wachsen.

"Pfui giftig!“, warnt man die Kinder vor dem Genuss der Vogelbeeren. Doch die Vogelbeere ist nicht giftig. Wer es schafft, eine größere Menge der bitter schmeckenden Beeren zu verzehren, der riskiert allenfalls eine Magenverstimmung. Aber kein normaler Menschen, würde freiwillig so viele Beeren essen. Trotzdem hält sich der Gerücht von der Giftigkeit der Vogelbeere hartnäckig. Als Arzneimittel ist die Vogelbeere bekannt. Beeren und Blätter werden angewandt bei Husten, Bronchitis und Magenverstimmung.

Noch größer als der medizinische Nutzen der Eberesche ist der ökologische. Ihre Früchte sind der Lieblingsfraß vieler Singvögel, vor allem, wenn ab dem Spätherbst die Insekten fehlen.
Die Früchte bleiben zudem bis in den Winter hinein am Baum hängen. Die große Zahl scharlachroter Früchte lockt die verschiedensten Vögel an, die die Samen dann unverdaut verbreiten.

Die Streu der Blätter ist sehr leicht zersetzlich und enthält relativ viel Magnesium. Sie kann den Bodenzustand erheblich verbessern.

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 7 und 2.