Vom Blattlauslöwen zur zierlichen Schönheit

Die Florfliege wird als biologischer Schädlingsbekämpfer eingesetzt

0 06.08.2021

Ihre Flügel scheinen filigraner als ein Chiffon-Tuch. Man kann durch sie hindurchsehen, wie das Foto einer an der Gardine hockenden Florfliege zeigt. So schön können Insekten sein, auch wenn sie den Vornamen „Gemeine“ trägt.

Zu erkennen ist unsere Florfliege gut an ihrer grünen Färbung, die bei manchen Arten im Herbst ins Bräunliche wechselt. Mit aufgespannten Flügeln sind sie 15 bis 30 Millimeter breit. Ihr Körper ist schlank, machen sie ein Päuschen falten sie ihre Flügel auf dem Hinterleib zusammen. Wer gute Augen hat erkennt ihre deutlich hervortretenden Facettenaugen, die in vielen Farben - oft golden - schillern.

Die erwachsenen Florfliegen (Imagines) sind meist in der Dämmerung aktiv. Sie ernähren sich von Pollen und Nektar. Begehrt ist auch der von Blattläusen produzierte Honigtau. Tagsüber verstecken sich die Florfliegen unter Blättern. Im Winter suchen sich die Insekten an geschützten Orten ein Plätzchen für die große Pause (Dormanz). Das kann ein hohler Baumstamm sein, auf dem Dachboden, im Keller, im Rolladenkasten oder in einer Ritze in der Mauer.

Kenner gönnen der Florfliege ein Überwinterungsquartier, denn sobald der Winter vorüber ist, beginnen die Insekten mit der Produktion von „Blattlauslöwen“. Und das geht so: Das mit dem Hinterleib vibrierende Männchen signalisiert so, dem sich in der Nähe aufhaltenden Weibchen seine Paarungsbereitschaft. Das Weibchen vibriert ebenfalls mit seinem Hinterleib. Nach der Paarung legt das Weibchen Eier. Bis zu 20 Eier täglich kann die Florfliege ablegen, insgesamt bis zu 700, falls Temperatur und Nahrungsangebot stimmen. Die Eier sind an langen Stielen befestigt, die wiederum an Blättern, auf Büschen oder Bäumen in der Nähe von Blattlauskolonien sitzen. Nach drei bis zehn Tagen schlüpfen die Larven, denen man den Namen „Blattlauslöwen“ verpasst hat, weil Blattläuse ganz oben auf ihrem Speisezettel stehen. In der Not frisst der Blattlauslöwe aber auch Milben, Käferlarven und Raupen. Dabei bohren sie ihre Saugzangen in ihr Frühstück/Mittagessen/Abendbrot und saugen es aus. Die Larven werden 7 bis 8 mm lang. Sie sind gelblich grau gefärbt und haben an der Brust drei Paar Füße.

Vom Blattlauslöwen bis zur filigranen Florfliege dauert es ja nach Witterung acht bis 18 Tage. In der Zeit verputzen sie bis zu 500 Blattläuse und bis zu 10000 Eier und Larven von Spinnmilben. (Quelle: wikipedia). Wegen des immensen Appetits der Larven werden Florfliegen auch gezüchtet und als biologische Schädlingsbekämpfer gezielt zum Einsatz gebracht.
Genug gegessen? Dann verpuppen sich die Larven in einem runden Kokon, aus denen dann noch einigen Tagen die hübschen Florfliegen das Licht der Welt erblicken. Pro Jahr kommen die Florfliegen so auf zwei bis drei Generationen.

Zum Foto: Flügel so durchscheinend wie die Gardine in der Küche hat die Florfliege. Foto: flora

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