Gab es damals schon Köttbullar?

0 28.11.2024

Das Glück auf Erden oder im eigenen Jugendzimmer bedeuteten schon vor knapp 50 Jahren die vier gelben Buchstaben auf blauem Grund. Damals war Knäckebrot modern, das rund und groß wie ein Wagenrad war und in der Mitte ein Loch hatte. Das gab es dort genau so zu kaufen wie bunte Pappschachteln und "billyge" Regale.

Wenn man genügend Taschengeld in der Spardose hatte, suchte man sich jemanden, der schon einen Führerschein hatte und möglichst ein Auto, notfalls das von Vattern. Ab ging's in die große weite Welt nach Dorsten. Dorsten hatte damals eine überregionale Berühmtheit erlangt durch dieses schwedische Möbelhaus. Die nette kleine Altstadt Dorstens ließen man links liegen, allein das Möbelhaus interessierte.

Nach dem mehrmaligen Gang durch sämtliche Abteilungen (Kumma hier, kumma da) und dem Kauf von Kerzen und Väschen lockte die Caféteria´mit schwedischen Speisen. Gab es damals schon Köttbullar? Heute sind die Fleischbällchen fast genau so berühmt wie das Billy-Regal.

Die langen Schlangen an der Kasse war den jungen Leuten schnuppe, standen doch auf dem Weg dorthin noch einige tolle Angebote herum.

"Wir kaufen nicht viel" beschlossen die 50 Jahre älter gewordenen Kunden anno 2024 und nahmen nur einen kleinen blau-gelben Einkaufstrolly mit ins Geschäft. Ein paar Gänge weiter wurde der Trolly um eine dieser großen, gelben Kunststofftaschen ergänzt. Es war eben doch ein wenig mehr geworden, so kam die "Bar-Kasse" (an der man tatsächlich nur mit klingender Münze bezahlen darf, nicht in Frage. An der "Karten-Kasse" muss man zur Strafe seinen Kauf einscannen. 50 Jahre älter geworden, hat man eben keine Augen wie ein Luchs mehr. Der Vorgang nahm der beiden ganze Aufmerksamkeit in Anspruch, so dass die Senioren gar nicht bemerkten, dass ihnen der Einkaufstrolly vom Personal schon genommen ward und ihnen nach Abschluss des Bezahlvorgangs befohlen wurde, die gelbe Einkaufstasche wieder abzugeben. "Und wie bekommen wir die vielen Sachen jetzt bis zum Auto?" fragte hörbar verärgert die da beinahe schon zur Ex-Kundin mutierte Seniorin. "Ich will nicht extra eine blaue Tasche kaufen!" - "Das hätten Sie sich vorher überlegen müssen", lautete der Tipp des Angestellten. - Die Ex-Kundin bekam Puls und Blutdruck und zwar derartig, dass ein des Mitleids fähiger Mensch aus der anderen Kassenreihe den Senioren seinen Wagen überließ. Dafür herzlichen Dank!

Aber: Wie mag es ihr jetzt nur gehen? Schließlich sind die Kartons noch nicht gefaltet und das Regal nicht zusammengebaut.

Bis zur nächsten Woche!

Ihre und eure Monica

 

 

 

 

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