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0 13.08.2020
Kaum sind sie da, sind sie schon wieder weg. Nur von Anfang Mai bis Anfang August halten sich die Mauersegler in Mitteleuropa auf und besorgen hier das Brutgeschäft. In diesem Jahr haben sich viele Borbecker Mauersegler (man konnte sie sehr schön am Niederfeldsee in Altendorf beobachten) schon auf die lange Reise in den Süden Afrikas begeben.
Oft werden Mauersegler mit Schwalben verwechselt, sie sehen sich – vom Boden aus betrachtet – sehr ähnlich. Diese Ähnlichkeit kommt durch ähnliche Lebensweisen zustande, Biologen sprechen von konvergenter Evolution. Mauersegler sind allerdings ein wenig größer.
Aber auch vogelkundliche Laien können schnell lernen, Mauersegler zu erkennen. Sie stoßen einen charakteristischen, lauten schrillen Schrei aus und sind gerne in Mannschaftsstärke unterwegs.
Verwandt ist der elegante Flieger aus der Familie der Segler mit den Schwalben (die zur Familie der Sperlingsvögel zählen) aber nicht. Mauersegler sind enorm an ein Leben in der Luft angepasst. Sie sind blitzschnell unterwegs und können im Sturzflug Geschwindigkeiten von mehr als 200 km/h erreichen. Eigentlich fliegen sie fast immer, wenn sie nicht gerade brüten oder den Nachwuchs füttern.
In Mitteleuropa brütet der Mauersegler hauptsächlich an mehrgeschossigen Steinbauten. Das können Wohnhäuser sein, Kirchen, Fabriken etc. Die Vögel nutzen dort Hohlräume unter Dächern und Traufen oder schief sitzenden Ziegel. Viele Neubauten mit glatter Fassade können nicht genutzt werden. Das Weibchen legt zwei bis vier weiße, glanzlose Eier. Das Paar teilt sich das Brutgeschäft.
Geschwister schlüpfen meist innerhalb von zwei Tagen, sie sind dabei blind und völlig nackt. Je nach Witterung dauert die Nestlingszeit 38 bis 56 Tage. Anfangs füttern die Altvögel nahezu ständig, später nur noch nachts. Nach 2 bis 3 Wochen hüpfen die Kleinen in der Brutnische flatternd umher. Sie trainieren so auch die Ausdauer beim Fliegen. Am Tag des Ausfliegens verbringen die Nestlinge den größten Teil des Tages am Flugloch. Es vergehen oft viele Stunden, in denen der Vogel mit gespreizten Flügeln und ausgebreitetem Schwanz immer wieder den Kopf hinausstreckt. Wenn der Vogel dann zum ersten Mal in die Luft geht, verbringt er auch gleich die erste Nacht schlafend in der Luft.
Mücken und andere Insekten stehen auf dem Speisezettel der Mauersegler. Aber auch Spinnen – die vom z.B Dach abgelesen werden – sind nicht sicher vor dem Vielflieger. Er ist nicht wählerisch: Käfer, Blattläuse, fliegende Ameisen, Falter, alles das wird gern genommen, je größer, desto lieber. Die Nestlinge fressen das, was die Alten ihnen vorsetzen. Diese sammeln ihre Beute in einem Kehlsack. Ist der gefüllt, geht‘s zurück zu den lieben Kleinen. Unglaublich: Ein fütterndes Paar schafft bei guten Bedingungen an einem Tag 50 Gramm Futter herbeischaffen. Das entspricht mehr als 20.000 Insekten oder Spinnentieren.
Und da liegt auch gleich der Hase im Pfeffer: Der Insektenschwund der letzten Jahre könnte den Bestand des Mauerseglers verringern. Auch Gebäudemodernisierung und glatte Neubauten sind ein Problem. Dort findet der Mauersegler keine Nistmöglichkeit mehr.
Der Nabu als Naturschutzverband (nabu.de) erläutert auf seiner Homepage, wir man Nisthilfen für Mauersegler schafft.
Zum Bild: Die Mauersegler sind größer als Schwalben. Ihre Flügel sind im Vergleich zum Körper lang, und ihre Sichelform ist im Gleitflug gut zu erkennen. Der Schwanz ist relativ kurz und gegabelt. Männchen und Weibchen sind äußerlich nicht zu unterscheiden. Foto: Uwe van Hoorn
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