Ein prägendes Gebäude der Zwischenkriegszeit

0 11.11.2024

BORBECK. Zu den wenigen prägenden Gebäuden aus der Zeit zwischen den Weltkriegen zählt in Borbeck das St.-Johannes-Stift der Salesianer an der Theodor-Hartz-Straße, das wir hier auf einer seltenen Postkarte aus dem Fundus von Wilhelm Küpper sehen.

Die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos ist seit 1921 in Borbeck zu Hause. Auf der Suche nach einem geeigneten Standort für eine Niederlassung zur Förderung junger Arbeiter und Handwerker erwarben sie mit Unterstützung des Borbecker Unternehmers und kirchlichen Wohltäters Franz Pothmann ein ehemaliges evangelisches Vereinshaus an der damaligen Borbecker Straße. Der ständig steigende Platzbedarf machte einen Neubau erforderlich, der von 1928 an eine größere Anzahl von so genannten Spätberufenen mit Volksschulabschuss und abgeschlossener Berufsausbildung aufnehmen konnte und gleichzeitig der Weiterentwicklung der offenen Jugendarbeit diente. Das war die Geburtsstunde des bis heute bestehenden St.-Johannes-Stifts. In dieser Internatsschule wurden im Jahr 1929 bereits 120 junge Menschen aus ganz Deutschland unterrichtet und in vier Jahren dafür ausgebildet, dass sie die beiden letzten gymnasialen Klassen besuchen und an einem dafür berechtigten Gymnasium das Abitur machen konnten.

1941 wurde das Haus von den Nazis geschlossen, Gebäude und Vermögen wurden beschlagnahmt. Den Leiter des Hauses, Pater Theodor Hartz, verschleppten die Nazis ins KZ Dachau, wo er wenig später den Strapazen der Haft erlag. AE

 

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