Süße Nager haben die Herzen vieler erobert

Im März kommen die ersten Eichhörnchen-Babies zur Welt

0 18.03.2022

Ein rührendes Video ging nach den jüngsten trockenen Sommern um die Welt. Ein Eichhörnchen bettelt um Wasser und sieht beim Trinken soooo putzig aus. Es häuften sich außerdem Berichte von jungen Eichhörnchen, die Tierschützern zufolge, Menschen hinterher laufen, wenn sie ausgehungert oder anderweitig hilfsbedürftig sind.

Ja, es ist so: Trockene, heiße Sommer machen auch diesen munteren Wirbelwinden zu schaffen. Und so gibt es bei den Naturschutzverbänden, zum Beispiel dem NABU eine Reihe von Tipps, wie man den flotten Nagern das Leben leichter machen kann.

Eichhörnchen sind beliebt bei Groß und Klein. Erstaunlich, wie rasant sie Baumstämme erklimmen können und in halsbrecherischer Hatz sich regelrechte Verfolgungsjagden liefern. Das kann man besonders in der Paarungszeit beobachten, wenn mehrere Männchen einem Weibchen nachjagen.

Ab Februar / März – nach 38 Tagen Tragzeit - kommen die Jungen im Kobel zur Welt. So nennt man die geräumigen und weich ausgepolsterten Eichhörnchen-Nester. Die Jungen sind bei der Geburt nackt, blind und winzig. Sie bringen etwa 8,5 Gramm auf die Waage.

Den Nesthockern wächst nach ca. 15 Tagen der erste Haarflaum. Erst nach rund vier Wochen öffnen sie die Augen. Dann wachsen auch die Nagezähne.

Frau Mama achtet auf die Brut allein. Dem Vater hat das Weibchen den Laufpass gegeben.

Nach neun Wochen verlassen die Jungen zum ersten Mal selbstständig ihr Nest. Sie quieken dabei ständig, damit Mama weiß, wo sie sich aufhalten. Bei Gefahr reagieren die Mütter sehr schnell und tragen ihre Jungen im Maul in einen Unterschlupf. Trotzdem überleben rund 80 Prozent der Jungtiere das erste Jahr nicht.

Eichhörnchen leben nicht nur in unseren Wäldern. Die possierlich ausschauenden Tiere sind auch in Parks und Gärten und auf Friedhöfen zuhause. Sie sind sehr gute Kletterer, Bäume sind ihr Lebensraum. Dabei wagt das Hörnchen sich bis an die äußersten Zweigspitzen heran. Kein Wunder, es wiegt ja nur etwa 300 bis 500 Gramm, und das Gewicht halten sogar kleine Ästchen aus.

Seinen etwa 20 Zentimeter langen Schwanz nutzt es als „Balancierstange“ oder - beim Sprung vom Baum - als „Ruder“, um die Flugrichtung zu bestimmen.

Auf seinem Speisezettel stehen Haselnüsse, Bucheckern, Fichtenzapfen, Obst und frische Triebe. Aber auch Kleintiere, Jungvögel, Vogeleier und Pilze werden verspeist. Vor dem Winter verstecken Eichhörnchen Nüsse und Bucheckern in Spalten oder vergraben sie in der Erde. Im Winter dienen diese kleinen Lager als Nahrungsquelle. Oft passiert es, dass die Vorräte "vergessen" werden. Dann beginnen die eingegrabenen Samen im Frühjahr zu keimen. So helfen die Eichhörnchen beim „Waldbau“.

Schnell zutraulich werden die flinken Tiere. Sie lassen sich sogar aus der Hand füttern. Erwachsene und Kinder haben die Nager deshalb in ihr Herz geschlossen.

Ähnlich wie Murmeltiere sitzen die Eichhörnchen in Ruhe oder beim Fressen in „Männchenstellung“, wobei der Schwanz hinten an den Rücken angelegt wird.
Das sieht niedlich aus, wenn ein Eichhörnchen eine Haselnuss zwischen den Pfötchen hält und schnell ein Loch in die harte Schale knabbert. Dabei dreht es die Nuss ständig hin und her. Wenn es ein Loch genagt hat, bricht es die Schale mit den Zähnen auf. Die kräftigen Nagezähne der Hörnchen wachsen nach. Sie müssen daher stets abgewetzt werden.

Im Gesicht und an den Unterarmen besitzen die Eichhörnchen kleine Tasthaare, die – wie die Schnurrbarthaare bei Katzen - eine bessere Orientierung ermöglichen. So spüren die Hörnchen, durch welchen Spalt sie noch spielend hindurchflitzen können. Eichhörnchen können gut sehen – aber die Welt ist für sie beinahe schwarz-weiß. Ihr Gehör ist hervorragend und beim leisesten Knacken eines Ästchens ergreifen sie schon die Flucht. Das Europäische Eichhörnchen kann fuchsrot sein oder fast schwarz. Es gibt eine erstaunliche Anzahl von Farbnuancen.

Nur Grau ist es nicht. Grau sind nur die Amerikanischen Grauhörnchen. In England, wo sie ausgesetzt wurden, ist das Europäische Eichhörnchen nahezu verdrängt worden. Und auch in Norditalien haben sich Grauhörnchen etabliert. Naturschützer befürchten, dass Grauhörnchen auch den Sprung über die Alpen schaffen können. Das hätte einige Nachteile für die hiesigen Eichhörnchen.

So übertragen die „Grauen“ Viren, an denen sie selber nicht erkranken, die Europäischen Verwandten aber schon. Für sie ist vor allem das Squirrelpox-Virus lebensgefährlich. Oft sind diese Viren die Hauptursache, dass europäische Eichhörnchen rapide verschwinden.

Die großen Grauen - mit bis zu 700 g Körpergewicht sind sie fast doppelt so schwer wie die europäischen Eichhörnchen – haben einen großen Appetit. Es gibt Untersuchungen, deren Ergebnisse nahelegen, dass Grauhörnchen die Vogelwelt stärker in Mitleidenschaft ziehen als unser Europäisches Eichhörnchen.

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