Schöne Forsythie: Aber unsere Insekten winken ab

Der Strauch verträgt einen kräftigen Rückschnitt, um die Blühfreudigkeit zu erhalten

0 24.03.2023

Einfacher zu schreiben sind die Namen Goldflieder oder Goldglöckchen. So wird nämlich die Forsythie auch genannt. Vergegenwärtigt man sich allerdings, dass der Strauch nach dem britischen Gärtner und Botaniker William Forsyth (1737-1804) benannt wurde, dann kommt man vielleicht auch mit der Rechtschreibung besser zurecht. Forsyth arbeitete in London in verschiedenen großen und bekannten Gärten und Parks. Er gründete 1804 zusammen mit Berufskollegen die Royal Horticultural Society of London, die später zur berühmten Royal Horticultural Society wurde. Allerdings hat der Gärtner den Zierstrauch aus China nie zu Gesicht bekommen. Forsyth starb fast 40 Jahre bevor Robert Fortune die ersten lebenden Exemplare nach Europa bracht. Die Pflanzengattung Forsythia wurde von Martin Vahl, ein Zeitgenosse Forsyth', zu dessen Ehren benannt.

Die Forsythie ist ein häufig gepflanzter Zierstrauch aus der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae), zu der auch der Liguster, der Flieder und der Olivenbaum zählen.

Etwa ab Mitte März entfalten frühe Sorten ihre volle goldgelbe Blütenpracht. Spätblühende Forsythien warten bis Mai. Sie stehen dicht gedrängt an den Zweigen. Hell- oder dunkelgelb, trichterig, 4-zipflig, bis 5 cm im Durchmesser. Ihre Griffellänge ist variabel und abhängig von der Stammform der Pflanze. Die Blüte bildet unauffällige braune Kapselfrüchte, die allerdings steril sind.

Die Blütenknospen bilden sich nur an den letztjährigen Zweigen. Deswegen muss man Forsythien direkt nach der Blüte schneiden. Sonst sieht sieht es mit der Blütenpracht im nächsten Jahr mau aus.

Die Blüten erscheinen auf jeden Fall vor den dunkelgrünen Laubblättern. Die Laubblätter der Forsythie sind oval-länglich . Im Herbst färben sie sich gelblich-grün, selten sieht man auch eine weinrote Herbstfärbung.

Die Forsythie wächst aufrecht und erreicht eine Höhe von drei bis vier Metern.

Der in unseren Breiten beliebte Zierstrauch ist eine künstliche Kreuzung. Die Elternarten stammen aus China und gelangten zu Beginn des 19. Jahrhunderts über Japan nach Europa. Die blühende Forsythie ist schön. Aber nur schön: Wer einen ökologisch vielseitigen und wertvollen Garten mag, der Insekten und Vögel anlockt, der sollte auf die Forsythie verzichten. Denn sie wird von Insekten gemieden. Unsere Vögel interessieren sich ebenfalls nicht für sie.

Wenn man sich wegen der Blütenpracht dennoch für eine Forsythie entschieden hat, sollte Folgendes beachten, um die Blühfreudigkeit des Zierstrauchs zu erhalten:

Der Rückschnitt muss möglichst sofort nach der Blüte erfolgen, damit rechtzeitig die Blütenanlagen für das kommende Jahr ausgebildet werden können. Forsythien werden am besten jedes Jahr zurückgeschnitten. Sie werden sonst blühfaul. Will man einen kompakten Strauch, kürzt man alle Zweige und Äste beim Rückschnitt um etwa ein Drittel ein.

Der Strauch verträgt es in der Regel auch, auf den Stock gesetzt zu werden, d.h. radikal gestutzt zu werden. Das bietet sich an, wenn der Strauch zu groß oder zu alt geworden ist.



Zum BIld:  Hübsch, aber in unseren Breiten ökologisch wenig nutzbringend sind die sonnengelben Blüten der Forsythie. Foto: Flora

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 6 plus 1.