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0 16.10.2021
Kartoffelferien: Das hört sich nach Lagerfeuer und Romantik an, nach gemütlichem Beisammensein mit Kartoffel-Rösten nebst kundiger Versorgung der Brandblasen durch die Mama. So ähnlich stellt man sich doch die Herbstferien anno tuck vor? Weit gefehlt. Früher (als alles besser war) mussten alle ran und auf dem Feld per Hand Kartoffeln von der Erde klauben. Zentnerweise wurden sie dann eingekellert und man hoffte, damit gut über den Winter zu kommen.
In Sütterlin hatte Omma Emma auf einem winzigkleinen Zettel ein Rezept notiert. Es steckte in dem völlig zerfetzten Doktor-Oettker-jetzt-elektrisch-Kochen-und-Backen-Koch-und-Backbuch meiner Mutter zwischen den Rezepten für Spritzgebäck und Kokosmakronen.
Das Rezept stammte aus der „schlechten Zeit“, wie Omma Emma es nannte. Es war ein Kriegsrezept für Marzipankartoffeln. Und Omma Emma erklärte Klein-Monica gerne, wie das vor sich ging.Gekochte Kartoffeln – noch heiß – drückte man durch eine Kartoffelpresse oder stampfte sie sehr sorgfältig zu Brei. Dann wurde der Brei auf einem Tuch flach ausgebreitet und über Nacht zum Trocknen stehen gelassen. Am nächsten Tag knetete man einen Stich Margarine (wer hatte, nahm Butter), Puderzucker und ein paar Tropfen Bittermandelöl unter, formte dann die Kugeln und wälzte sie – um den optischen Eindruck einer Kartoffel zu imitieren – in „echtem“ Kakao.
Übrigens: Die erste Marzipan-Kartoffelernte fuhr Monica bereits im September ein. Was soll ich sagen: Lecker!
Jetzt ist aber genug mit „rin in die Kartoffeln – raus aus die Kartoffeln“.
Bis zum nächsten Wochenende Ihre und Eure Monica
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