Quittegelb und hart wie Stein

Und ein schöner Baum für jeden Naturgarten

0 18.10.2019

Die Nachbarn hatten einen Quittenbaum in ihrem Garten. Doch den Versuch, die pelzigen gelben Früchte heimlich zu probieren, machten wir nur einmal: Steinhart war die Frucht, bitter, säuerlich, roh einfach ungenießbar. Dazu kam der eigenartige wollige Belag auf der Schale. Man konnte ihn abreiben, aber das machte es ingesamt nicht besser.

Nur noch in wenigen Gärten leuchten Anfang bis Mitte Oktober die goldgelben Früchte der Quitte. Einst war die Frucht als Heilpflanze (gegen Entzündungen, gegen Gicht und Magenleiden) hochgeschätzt, heute kennt man sie meist nur noch als Grundlage von Marmeladen oder Gelees. Auch galt die Quitte als Glücks- und Fruchtbarkeitssymbol.

Die Quitte gehört wie Apfel und Birne zum Kernobst und damit botanisch zur Familie der Rosengewächse. Die Quitte wächst strauch- bis baumartig, wird bis zu vier Meter hoch und ist daher auch für kleinere Gärten geeignet. Die Rinde junger Zweige ist violett und behaart - später bräunlich violett und glatt.

Ihre vier bis fünf Zentimeter großen Blüten sind weiß bis zartrosa, kelchartig nach oben gewölbten. Sie zieren den Baum von Mai bis Juni. Die Quitte kann sich selbst befruchten, daher ist nur ein Exemplar im Garten notwendig.

Für den Standort sollte ein geschützter Platz ausgewählt werden, denn das Holz ist frostempfindlich. Da die Quitte kaum von Schädlingen und Krankheiten befallen wird und nur einen geringen Pflegeaufwand bedarf, eignet sie sich hervorragend für jeden naturnahen Obstgarten.

Im Oktober werden die aromatisch duftenden, birnen- oder apfelförmigen Früchte geerntet. Die Früchte sollten nicht überreif geerntet werden, sonst tritt eine rasche Bräunung des Fruchtfleischs auf. Knapp reif geerntete Früchte lassen sich getrennt von anderem Obst bis zu zwei Monate lagern.

Die Samen enthalten Schleimstoffe, giftiges Cyanid, Glykosid und fettes Öl. Die Quittenfrucht selber enthält viel VitaminC, Kalium, Natrium, Zink, Eisen, Kupfer, Mangan, Fluor, Gerbstoffe, Gerbsäure Pektin und Schleimstoffe.

Aus der Quitte kann man Marmelade, Kompott, Saft, Likör oder Schnaps herstellen.Sie wird auch dem Apfelwein zugefügt. Gebacken eignet sie sich als Dessert oder Beilage zu Fleisch. Aus dem Fruchtfleisch und viel Zucker kann man außerdem eine Art Konfekt herstellen. Auf ein Kilo zu Mus gekochtes Fruchtfleisch kommt ein Pfund Zucker mit einem 3/4 Liter Wasser. Man lässt die Masse köchelnd eindicken. (Das dauert aber!) Gibt sie dann auf ein Backblech und lässt das im Ofen bei niedriger Temperatur drei, vier Stunden trocknen, schneidet die Masse dann in Stücke und wälzt diese noch einmal in Zucker oder Kokosraspeln.

Zum Bild: Je nach Form der Frucht wird unterschieden zwischen Apfel- oder Birnenquitte. Die Früchte haben einen einem Durchmesser von 8 bis 15 cm und können bis zu einem Pfund schwer werden. Die reifen Früchte leuchten goldgelb und verströmen einen aromatischen Duft. Foto: flora

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