Oben giftig, unten eine tolle Knolle

Wenn das Laub abstirbt, kann man Kartoffeln ernten

0 07.10.2022

Wer kennt noch „Kartoffelferien?“ Lange ist‘s her, dass Kind und Kegel im Oktober mit aufs Feld mussten, Kartoffeln zu ernten. Denn im Herbst sind die meisten Kartoffelsorten, die sich lange lagern lassen, reif. Die Schule fiel an diesen Tagen aus, die Ernährung der Kinder und Familien war wichtiger. Und auch heute noch sind Kartoffeln wichtige Nutzpflanzen. Viele versuchen sich mit dem Anbau von Kartoffeln sogar auf Balkon und Fensterbrett! Die Knollen stehen nämlich nicht nur als „Pommes“ ganz oben auf der Speisenkarte.

Die Kartoffel stammt aus Südamerika, aus den Anden von Peru. Zuerst gelangte sie um das Jahr 1570 nach Spanien (und da auf die Kanarischen Inseln, wo es heute noch eine enorme Vielfalt an Kartoffelsorten gibt). Erst nach den durch schlechte Witterungsbedingungen verursachten Hungerjahren 1771-1772 und 1816-1817 wurde sie auch bei uns verstärkt angebaut.

Über den Nutzen der stärkehaltigen Knolle übersieht man heute, was die Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse oberhalb zu bieten hat. Da sind die kräftig grünen Laubblättern, die abwechselnd (wechselständig) am dicken, saftigen Stängel angeordnet sind. Ihre Blattfläche ist aufgeteilt in mehrere kleine Flächen, das nennt der Botaniker „gefiedert“. Bei den Kartoffeln ist es ähnlich wie bei den Tomaten so, dass zwischen zwei großen Fiederblättchen immer ein kleines steht. Die Kartoffelpflanze wird 30 bis 50 Zentimeter hoch.

Mehrere kleine, weiße oder violette Blüten entspringen am oberen Ende des Sprosses aber an verschiedenen Stellen. Die Blütenstand ist ähnlich der einer Traube. Die einzelnen Blüten neigen sich nach unten. Die Kartoffelblüten befruchten sich meist selber. Da sie nur wenig Nektar und Pollen produzierten, kommt auch nur selten ein Insekt vorbeigebrummt.

Aus den befruchteten Blüten bilden sich etwa kirschgroße grüne Beeren. Sie umschließen zahlreiche Samen. Diese Beeren aber darf man auf keinen Fall essen. Sie sind wie alle grünen Pflanzenteile der Kartoffel giftig.

Aus den Samen werden neue Sorten gezogen. Der Landwirt aber sät keine Kartoffeln, er legt Knollen in die Erde, wo sie bald „ins Kraut schießen“, also überirdisch Spross und Blätter bilden. An unterirdischen Ausläufern bilden sich noch im gleichen Jahr zahlreiche große Kartoffelknollen. Wann die Kartoffeln reif sind, erkennt man am Kraut, es wird gelb und stirbt ab. flora

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