Niemals obdachlos

Bei Trockenheit lebt die Schnirkelschnecke sehr zurückgezogen

0 22.07.2022

Bei Hitze und Trockenheit leben sie zurückgezogen, die Schnirkelschnecken. Sie verkriechen sich in ihrem Schneckenhaus und verschließen es mit einem Sekret, das zu einem Pergamenthäutchen Häutchen trocknet. So geschützt wartet das Weichtier auf den nächsten Regenschauer und eine kühlere und feucht Nacht. Dann macht es sich auf den Schleimfuß und schaut, wo es abgestorbene Blätter, Moos und Algen gibt. Denn: Schnirkelschnecken machen sich nicht über die frischen Salatpflanzen her und ramponieren auch nicht die jungen Dahlien. Das überlassen sie den Nacktschnecken. So lautet zumindest die Theorie. In der Praxis, wenn die natürlichen Fraßfeinde der Schnirkelschnecken fehlen, dann geht es auch ans frische Gemüse.

Das Absammeln der Gehäuseschnecken lässt sich aber einfach mit spitzen Fingern erledigen. Man kommt noch nicht einmal mit dem Schleim in Berührung. Der Tierfreund setzt die gesammelten Tierchen dann zum Beispiel in einem Park aus.

Alle Gehäuseschnecken sind Zwitter. Nicht immer erfolgt die Begattung beiderseitig. Die weißlichen Eier werden in ein gegrabenes Loch abgelegt.

Gehäuseschnecken sind nie obdachlos. Wenn der Schneckennachwuchs aus dem Ei schlüpft, trägt er bereits ein winziges Haus. Besonders praktisch: Es wächst mit. Eine Weinbergschnecke zum Beispiel baut rund drei Jahre an ihrem Domizil.

Übrigens: Den Trick mit dem Pergamenthäutchen wenden die Schnirkelschnecken auch im Winter an. Sie verstecken sich unter Laub oder in lockerer Erde und fallen in Kältestarre. Dass sie bei Minustemperaturen nicht erfrieren, liegt an der recht hohen Salzkonzentration in ihrem Blut.

Die bekannteste Vertreterin der Schnirkelschnecken ist die Weinbergschnecke. Sie hat außer Amsel und Igel einen weiteren Fraßfeind: Den Menschen. Doch weil die Weinbergschnecke unter Naturschutz steht, muss der Mensch auf Exemplare aus Zuchtbetrieben zurückgreifen. flora

Zum Bild: Das Häutchen schützt die Schnecke vor dem Austrocknen. Gegen Fraßfeinde versteckt sie sich im lockeren Boden oder unter Holz. Foto: flora

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