Manche Katzen sind verrückt danach

Baldrian ist eine kräftige Staude mit kleinen weißen Blüten

0 10.05.2024

Wer im Pflanzenreich den Hausnamen „Officinales“ trägt, hat das Zeug zum Arzneimittel. So verhält es sich auch mit „Valeriana officinales“, dem Echten Baldrian. Statt „Schäfchen zu zählen“ greifen viele Menschen mit Ein- oder Durchschlafstörungen zu diesem Kraut – meist in Tablettenform.

Das Heilkraut aus der Familie der Geißblattgewächse ist eine mehrjährige, kräftige Staude mit einem ausgeprägten Wurzelstock (Rhizom). Die Staude kann fast zwei Meter hoch werden.Dazu passt der botanische Gattungsname „Valeriana“. Der stammt von dem lateinischen Wort „valens“ ab, zu deutsch „kräftig“. Weitere Namen dieser Pflanzenart lauten Stinkwurzel, Dreifuß, Ballerjan, Katzentee, Katzenwurzel und Wormwurzel.

Die Pflanze blüht ab Mai/Juni. Ihre Blüten sind sehr klein weiß oder rosafarben. Sie sitzen in rundlichen Trugdolden an den Stängelspitzen. Die Laubblätter sind sattgrün und wie bei einer Esche gefiedert.

Baldrian ist ein Überlebenskünstler. Die Staude ist sehr frostbeständig und gedeiht in Sonne oder Halbschatten in fast jedem Boden. Die Vermehrung erfolgt durch Samen oder kurze Ausläufer, die sich durch den Boden arbeiten. Als Sumpfpflanze verträgt der Baldrian auch gelegentliche Überschwemmungen und ist in der freien Natur auf Wiesen entlang von Gewässerläufen zu finden.

Manche Kater sollen verrückt sein nach dem Geruch von Baldrian, weil dieser dem lockendem Duft rolliger Katzendamen ähnelt. Den meisten Menschen stinkt die Pflanze eher. Sie enthält unter anderen ein Alkaloid, das für den unangenehmen Geruch – manche erinnert er an Stinkkäse – verantwortlich ist. Hingegen beruhigend auf den Menschen wirkt Linarin, ein Flavonoid (gelber Pflanzenfarbstoff).

In der Heilkunde Verwendung findet der gesamte Wurzelstock mit seinen Verzweigungen. Er wird zwischen August und Oktober ausgegraben, getrocknet, zerkleinert und sicher vor Hauskatzen aufbewahrt ;-).

Zur Teeherstellung gibt man einen Teelöffel der feingeschnittenen Wurzel in 1/4 Liter Wasser und lässt dieses 5 Minuten kochen. Zur Herstellung einer Baldriantinktur werden die zerkleinerten Wurzeln in einem Glasgefäß mit Branntwein oder hochprozentigem Alkohol bedeckt und 14 Tage verschlossen an einen sonnigen Platz gestellt. Anschließend presst man die Wurzeln aus und filtriert den Sud. Bei Bedarf nimmt man zur Beruhigung die Tinktur mit Wasser verdünnt.

Baldrian ist ein Verwandter des Feldsalates (Valeriana specialis - kleiner Baldrian). Die frischen Frühlingsblätter des Baldrians können in Salaten mitgegessen werden – er erinnert im Geschmack an Feldsalat,

Bildunterschrift: Der Echte Baldrian ist auf Bestäuber angewiesen, er kann sich nicht selber bestäuben. Das Geschäft erledigen Zweiflügler (Fliegen und Mücken), Bienen und Tagfalter. Foto: flora

 

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 1 und 4?