Katzen sind verrückt nach ihm

Baldrian ist eine kräftige Staude mit kleinen Blüten

0 11.05.2019

Statt „Schäfchen zu zählen“ greifen viele Menschen mit Ein- oder Durchschlafstörungen zu Echtem Baldrian Valeriana officinalis ist eine mehrjährige, kräftige Staude mit einem ausgeprägten Wurzelstock (Rhizom).

Die Staude kann bis zu 1,50 Meter hoch werden. Die Pflanze blüht ab Mai/Juni. Ihre Blüten sind sehr klein weiß oder rosafarben. Sie sitzen in rundlichen Trugdolden Stängelspitzen. Die Laubblätter sind sattgrün, wie bei einer Esche gefiedert. Baldrian ist ein Überlebenskünstler. Die Staude ist sehr frostbeständig und gedeiht in Sonne oder Halbschatten in fast jedem Boden. Die Vermehrung erfolgt durch Samen oder Teilung größerer Pflanzen.

Als Sumpfpflanze verträgt der Baldrian auch gelegentliche Überschwemmungen und ist in der freien Natur auf Wiesen entlang von Gewässerläufen zu finden. Katzen sollen verrückt sein nach dem Geruch von Baldrian. Dem Menschen stinkt die Pflanze eher. Sie enthält neben Valorensäure und einiger Alkaloide auch die Isovaleriansäure, die für den unangenehmen Geruch – manche erinnert er an Stinkkäse – verantwortlich ist.

Man sagt, der Rattenfänger von Hameln habe Baldrian bei sich getragen, um die Ratten anzulocken. Trotzdem wird Baldrian auch in der Parfümindustrie eingesetzt, für moschusähnlich- balsamische Düfte. Baldrianextrakte werden ferner als Aromastoffe in Nahrungsmitteln wie Gebäck und Eis eingesetzt – vor allem dann, wenn etwas nach Apfel schmecken soll. In der Heilkunde Verwendung findet der gesamte Wurzelstock mit seinen Verzweigungen.

Er wird zwischen August und Oktober ausgegraben, getrocknet, zerkleinert und sicher vor Hauskatzen aufbewahrt. Baldrian ist eine der ältesten Arzneipflanzen. Man glaubte, er würde gegen die Pest helfen und Augenkrankheiten lindern. Auf die nervenberuhigende Wirkung des Baldrians ist man erst Anfang des 17. Jahrhunderts aufmerksam geworden.

Baldrian gilt auch heute noch als hervorragendes Nervenentspannungsmittel, das ohne Bedenken verwendet werden kann. Zur Teeherstellung gibt man einen Teelöffel der feingeschnittenen Wurzel in 1/4 Liter Wasser und lässt dieses 5 Minuten kochen. Zur Herstellung einer Baldriantinktur werden die zerkleinerten Wurzeln in einem Glasgefäß mit Branntwein oder hochprozentigem Alkohol bedeckt und 14 Tage verschlossen an einen sonnigen Platz gestellt. Anschließend presst man die Wurzeln aus und filtriert den Sud. Bei Bedarf nimmt man die Tinktur mit Wasser verdünnt.

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