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0 24.04.2023
BORBECK-MITTE. Im März 1943, vor 80 Jahren, erlebte Essen die ersten Großangriffe britischer Bomber. Am 12. März, nur gut eine Woche nach der fast flächendeckenden Zerstörung der alten Innenstadt, traf es auch Borbeck. Bei der nächtlichen Attacke wurde das im Jahr 1879 seiner Bestimmung übergebene Amtsgericht an der Gerichtsstraße ein Raub der Flammen. Einen Neubau errichtete die nordrhein-westfälische Justizverwaltung schon bald nach dem Krieg, allerdings an anderer Stelle, und zwar an der damaligen Borbecker Straße, heute Marktstraße. Hier sehen wir das Haus Justitias auf einer Postkarte von 1955 aus dem Fundus von Wilhelm Küpper. An der Stirnseite stand schon damals ein uralter Magnolienbaum, an dessen Blüte sich die Borbeckerinnen und Borbecker jedes Jahr aufs Neue erfreuten, bis er vor 15 Jahren von einem banausenhaften Grünpflegetrupp sang- und klanglos abgesägt wurde. Für ihr erstes Amtsgericht hatte die Gemeinde Borbeck übrigens tief in die Tasche greifen müssen: Sie nahm 1878 eine Anleihe in Höhe von 34.000 Mark – damals eine enorme Summe! - auf, um das Haus zu errichten. Das Baugrundstück hatte Gutsbesitzer Leimgardt der Gemeinde geschenkt.
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