Heißt nur so, ist aber kein Getreide

Buchweizen ist bei Vögeln und Menschen beliebt

0 08.09.2023

Buchweizen (Fagopyrum) ist eine Pflanzengattung in der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae). Die 15 bis 16 Arten dieser Gattung sind in Europa und Asien (kurz: Eurasien) und im östlichen Afrika verbreitet.

Wenn man sich eine Buchweizenpflanze aus der Nähe besieht, bemerkt man eine gewisse Ähnlichkeit mit dem – allerdings sehr viel größeren – Japanischen Staudenknöterich. Die Blätter sind sich ein wenig ähnlich und die kleinen weißen Blüten auch.

Man ahnt es schon: Trotz der Bezeichnung Buchweizen handelt es sich nicht um Getreide. Das erkennt man an den schmalen Blättern mit ihren parallel verlaufenden Nerven und den Ähren, deren Samen mal wie beim Hafer etwas lockerer stehen, meist aber eng zusammen. Weizen, Gerste, Mais und Hafer gehören in die botanische Kategorie der Süßgräser.

Die meisten Buchweizen-Arten sind ein- oder mehrjährig, seltener findet man Zwergsträucher unter den Arten. Die aufrechten Stängel tragen die wechselständigen Laubblätter, d.h. aus jedem Knoten am Stängel entspringt nur ein Blatt. Die Blütenstände enthalten sehr viele kleine Blüten. Lässt man sie ausreifen, freuen sich die Vögel über einen energiereichen Snack.

Man nennt den Buchweizen auch Pseudogetreide, da sich aus den Samen auch Mehl gewinnen lässt, dass im Gegensatz zu „normalem“ Mehl glutenfrei ist. Die bekannteste Art der Gattung Fagopyrum ist der Echte Buchweizen (Fagopyrum esculentum), dessen Früchte heutzutage auch in Samentütchen enthalten sind, die in einem insektenfreundlichen Garten ausgesät werden können. Die kleinen Früchte ähneln in der Form den Bucheckern. Daher leitet sich auch die Gattungsbezeichnung Fagopyrum ab, lateinisch „Fagus“ für Buche.

Gesät wird Ende Mai oder Anfang Juni, dann kann man bereits im September mit der Ernte beginnen, vorausgesetzt die Körner sind schon hart. Anschließend müssen die Körner getrocknet und dabei regelmäßig gewendet werden, damit sie nicht schimmeln.

Buchweizenkörner müssen geschält und von der Schale getrennt werden, da die Schale, und zwar vor allem die Fruchtschale, die den roten Farbstoff Fagopyrin enthält. Das macht die Haut empfindlicher gegen Sonnenlicht und kann Allergien hervorrufen.

Die Körner werden zu Mehl, Graupen, Nudeln oder Gries verarbeitet. Das Mehl wird zu einem hohen Anteil in Brot verbacken.

Seit Jahrtausenden wird Buchweizen angebaut, vor allem in China und Japan. Seit dem Mittelalter kennt man den Anbau in unseren Breiten.

In den USA schätzt man Buchweizenpfannkuchen mit Ahornsirup, in der Bretagne die Galette, ein deftiger Pfannkuchen mit Käse und anderen Leckereien. Buchweizengrütze als Frühstück wird in Polen und Russland aufgetischt.

Zum Bild: Buchweizen eignet sich nicht nur als Bienenweide, Vogelfutter und verarbeitet als Lebensmittel, er wird bei Gärtnern auch wegen seiner bodenverbessernden Eigenschaften geschätzt. Die tiefe Pfahlwurzel lockert den Boden, seine Blätter verhindern das Aufkommen von nichtgewünschten Kräutern.

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