Große Schwester der Haselnuss hat nur kleine Früchte

Die Baumhasel ist ein beliebter Straßenbaum geworden

0 15.10.2021

Haselnusssträucher hat wohl jeder einmal gesehen. Die Sträucher haben aber auch eine größere Schwester: Sie kann zu einem richtigen Baum heranwachsen – und das auch mitten in der Stadt.

Die Baumhasel ist nämlich dem Stadtklima deutlich besser als viele einheimische Baumarten gewachsen.Sie verträgt höhere Lufttemperaturen, eine niedrigere Luftfeuchte, und hohe Temperaturdifferenzen zwischen Tag und Nacht.

So hielt auch die Baumhasel (Corylus colurna), die eigentlich in Südosteuropa und in Vorderasien verbreitet ist, Einzug in die hiesigen Städte und ist auch in Essen zu finden.

Unter günstigen Bedingungen erreicht die Baumhasel 20 Meter Höhe und mehr. Sie kann als Parkbaum 100 bis 150 Jahre, als Straßenbaum zwischen 40 und 80 Jahre alt werden.

Eigentlich bevorzugt die Baumhasel tiefgründige, frische bis trockene Lehmböden. Sie gedeiht aber auch auf sandigen Böden, falls diese nicht über längere Zeit austrocknen. Trockenheit mag sie nämlich nicht. Aber: Sie wächst in voller Sonne wie im Halbschatten prächtig.

Allerdings reagiert sie auf eine Verdichtung der Bodenoberfläche äußerst empfindlich und verträgt deshalb auch keine Bodenversiegelung bis an den Stamm.

Schon der junge Baum besitzt eine kräftige korkartige Borke. Diese ist relativ weich und an der hellgrau-bräunlichen Farbe gut zu erkennen. Die gelbliche Rinde junger Zweige ist ein typisches Merkmal für die Baumhasel.

Noch auffallender als die Rinde zeigen die männlichen Blütenkätzchen, dass es sich um eine Baumhasel handelt. Schon nach wenigen Frühlingstagen sind sie mehr als fingerlang und färben sich grün-gelb.

Bis zu 20 Nüsse sitzen in Büscheln. Jede Nuss ist von langen, geschlitzten Hüllblättern umgeben. Die Frucht reift ab August, ist essbar aber schwer zu knacken. Außerdem ist sie kleiner und schmeckt nicht so gut wie die normale Haselnuss.

Das herzförmige Laub kann an Jungtrieben bis zu zwölf Zentimeter lang werden. Im Vergleich zur Haselnuss ist der Rand tiefer eingesägt oder gezähnt und deutlich gelappt. Schon ab Mitte/Ende September färbt sich das gesamte Laub intensiv gelb. Das bunte Herbstlaub hält sich drei bis vier Wochen am Baum. Freude an der Baumhasel haben auch die Eichhörnchen in der Stadt. Sie fegen die Stämme rauf und runter, ernten die Nüsse und verstecken sie für den Winter.

Zu den Bildern: Fallen die reifen Nüsse zu Boden, hört man ein leises Knacken, wenn Autos darüber rollen. Foto: flora

Man sieht deutlich den Unterschied: Die Nüsse sind kleiner und der Kelch viel zipfeliger als bei der wohlschmeckenden Nuss vom Strauch. Foto: flora

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 4 und 9.