Großer Fuchs nimmt noch ein Sonnenbad

Hübscher Schmetterling überwintert als ausgewachsener Falter

0 20.11.2020

Überraschenden Besuch hatte Sonntag Uwe van Hoorn in Gerschede. An der Garagenwand sonnte sich ein Großer Fuchs. Der Schmetterling ist mittlerweile eine Seltenheit und wurde vor zwei Jahren zum Schmetterling des Jahres gekürt. Anders als viele andere Tagschmetterlingsarten überwintert der Große Fuchs als ausgewachsener Falter. Er sucht sich ein schönes Plätzchen, um sicher durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Uwe van Hoorns Falter ließt sich durch die Novembersonne noch einmal aus dem Winterquartier locken.

Im frühen Frühjahr hat der Fuchs dann allerdings Kohldampf. Seine Hauptmahlzeiten holt er sich an blühenden Weidenkätzchen. Die werden leider auch immer seltener. Als Weichholzart werden sie wacker gefällt, weil sie als bruchgefährdet und damit als gefährlich gelten. Ihr Holz ist zudem nichts wert, das ist ein weiterer Grund.

Der BUND schreibt dazu: „Um dem Großen Fuchs zu helfen, sollten Weichholzarten wie die Salweide nicht mehr unbedacht abgeholzt, sondern erhalten werden. Salweiden gelten zusammen mit Eichen als wichtigste Bäume für Schmetterlinge, ca. 100 Arten ernähren sich davon entweder als Futterpflanze der Raupen oder Nektarpflanze. Eine weitere Ursache für den Bestandsrückgang des Falters ist der Verlust seines Lebensraumes durch die Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft und den Flächenverbrauch für Siedlungsbau und Verkehr.“

Die meisten Schmetterlingsarten haben ausschließlich Nektar auf ihrem Speisezettel stehen. Der Große Fuchs labt sich auch an Baumsäften und – Exkrementen und Aas. Wie der Namen vermuten lässt: Der Große Fuchs gehört zu den großen Schmetterlingen, bis zu fünfeinhalb Zentimetern beträgt die Flügelspannweite. Wenn er sich sonnt, sieht man, wie hübsch er ist. Die Flügeloberseiten sind orange und tragen schwarze und gelblichweiße Flecken sowie am Hinterflügelrand eine schwarze Binde mit bläulichen Flecken.

Die Fuchs-Weibchen sind praktisch veranlagt: Im April und Mai legen sie ihre Eier in Gelegen an um dünne Zweige in den Baumkronen der Futterpflanzen ihrer Raupen ab. Salweiden, Pappeln oder Obstbäumen sind die beliebtesten Baumarten. Die Raupen leben zusammen in einem Netz aus gesponnenen Fäden. Die Tierchen verpuppen sich im Frühsommer, schon zwei bis drei Wochen drauf schlüpfen die Fuchs-Falter.

Der „Große Fuchs“ sieht dem „Kleinen Fuchs“ zwar sehr ähnlich, ist aber nicht näher verwandt. Doch mittlerweile sei der Kleine Fuchs noch seltener geworden als der Große, sagen Schmetterlingskundler. Auch Naturfreund Uwe van Hoorn, vermisst den Kleinen Fuchs. „Ich habe dieses Jahr noch keinen gesehen!“ Dabei war der Kleine Fuchs früher alltäglich bei uns. Kein Wunder: Seine Raupen haben eine Vorliebe für Brennnesseln und die gibt es eigentlich noch an jeder Ecke.

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