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0 08.12.2023
Kaum wird es richtig usselig im Dezember, sieht man die ersten blühenden Hyazinthen in den Blumengeschäften den Frühling verheißen. Wie das?
Die Blüte (März bis Mai) der zu den Liliengewächsen zählenden Blume ist in der Wildform blau, bei Kulturformen auch rosa oder weiß. Die Blüten hängen in lockerer bis fester Traube an einem dicken bis zu 30 cm hohen Stiel. Die Blätter sind 1 bis 2 cm breit, länglich, glänzend. Die Zwiebel ist rund, etwa 5 bis 6 cm dick.
Vor dem Frühling blühen aber nur "präparierte", das heißt mit Kälte vorbehandelte Zwiebeln. Man kann sie dazu in einen wirklich kalten, dunklen Keller oder in das Gemüsefach des Kühlschranks legen – aber bloß nicht essen!
Man muss den Zwiebeln etwa acht Wochen lang „Winter vorgaukeln“ (der Gärtner nennt das Stratifizieren), sonst treibt sie nicht aus. Danach kann man die Zwiebel, die auch schon erste Wurzeln gebildet hat, in ein spezielles Hyazinthenglas setzen, dessen Boden man mit Wasser bedeckt. Die Zwiebel darf aber nicht feucht werden, sonst fault sie. Sie muss immer noch kühl stehen. Unten strecken sich die bald viele Wurzeln zum Wasser hin, oben beginnt der Trieb zu sprießen. Nun braucht die Hyazinthe Licht. Sonst bildet sie schwache, hellgelbe Blätter aus. Das nennt der Fachmann Etiolement oder Vergeilung. Nach etwa einer weiteren Woche kann man die Pflanze ins warme Wohnzimmer holen.
Dann liegt ein Duft liegt in der Luft! Der passt allerdings nicht jeder Nase. Trotzdem: Hyazinthen sind uralte Kulturpflanzen. Bereits vor 2.000 Jahren wurden sie als Duftbringer kultiviert. So richtig wild wächst dieses Zwiebelgewächs im östlichen Mittelmeerraum. Im 16. Jahrhundert kam es über Istanbul nach Mitteleuropa.
Noch einmal zurück zum Gemüsefach des Kühlschranks: Hyazinthen gelten als gering giftig. Sie enthalten Salicylsäure in Blättern und Blütenstielen, Kalziumoxalate in Zwiebeln, Saponine in Zwiebeln und Samen. Es kann nach Einnahme zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Magenkrämpfen kommen. Nach Hautkontakt mit der Zwiebel der Hyazinthe sieht man gelegentlich allergische Hautreaktionen. Als erste Hilfsmaßnahme empfiehlt die Informationszentrale gegen Vergiftungen der Universität Bonn (0228/19240) Flüssigkeit zu trinken und gegebenenfalls einen Arzt aufzusuchen.
Zum Bild: Überall kann man derzeit vorgetriebene Hyazinthen kaufen. Foto: flora
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