Fledermäuse in Wohnungsnot

Der Nabu lädt zur „Batnight“ ein

0 22.08.2024

Wenn es im Sommer dämmrig wird, kann man sie lautlos durch die Luft schießen sehen: Fledermäuse auf der Jagd nach Insekten. Doch die Schönen der Nacht leiden unter Wohnungs- und Nahrungsnot. . Das kommende Wochenende steht übrigens ganz im Zeichen der Fledermaus: Der Naturschutzbund Nabu lädt zur Internationalen Batnight, zur „Fledermaus-Nacht.“

Insgesamt gibt es in diesem Jahr deutschlandweit rund 200 Veranstaltungen zur Batnight. Nabu-Gruppen informieren über die Lebensweise der fliegenden Säugetiere, machen auf Nachtwanderungen ihre hochfrequenten Rufe mit Bat-Detektoren hörbar und zeigen, wie jeder und jede die Tiere schützen kann. Denn von den 25 in Deutschland lebenden Fledermausarten sind drei akut vom Aussterben bedroht. Vier Arten gelten als stark gefährdet und weitere drei als gefährdet. Es fehlt an Nahrung wegen des Insektensterbens. Durch unbedachte Gebäudesanierungen und das Abholzen alter Bäume geraten sie außerdem in Wohnungsnot.

Fledermäuse fühlen sich am wohlsten in einem vielfältig gestalteten Garten. Wer einen solchen sein Eigen nennt, kann den Tieren helfen: Eine artenreiche Wiese, heimische Stauden gefallen ihnen besser als ein englischer Rasen. Statt Kirschlorbeer oder einer blickdichten Thujahecke sollten heimische Gehölze wie Holunder und Hundsrose gepflanzt werden. Ein solcher Garten ist für Insekten attraktiv und damit auch für Fledermäuse, deren Nahrung Insekten sind.

Wer ein Fledermausbeet anlegen will, sollte beachten: Nachtblühende, nektarreiche Blütenpflanzen, zum Beispiel Leimkraut, Seifenkraut und Wegwarte, sind ein Feinschmeckerlokal für die Tiere. Durch ihren intensiven Duft locken die Pflanzen Nachtfalter an, die Lieblingsspeise vieler Fledermausarten.

Auch über Teiche freuen sich Fledermäuse: Das Wasser zieht viele Insekten an – und bietet Fledermäusen so einen reich gedeckten Tisch. Je artenreicher der Garten, desto mehr Insekten tummeln sich dort.

Zudem sollte im Garten auf Insektizide und andere Gifte verzichtet werden.

Wer also auf giftfreies Gärtnern setzt, schafft sicher auch gerne Unterschlüpfe: Denn Gärtnerinnen und Gärtner können Fledermäusen auch bei der Wohnungsnot helfen. Höhlen in alten Bäumen, alte Keller oder Kartoffelmieten werden gern als Winterquartier genutzt, wenn sie kühl, feucht und frostfrei sind. Wo es das nicht gibt, kann Wohnraum geschaffen werden. Ein Fledermausbrett oder ein Flachkasten an der Giebelwand sowie Höhlenkästen werden von den Tieren gerne angenommen. Viele Kästen lassen sich auch in Bäumen anbringen. Geeignete Fledermauskästen gibt es im Fachhandel – oder man baut sie einfach selbst.

Insbesondere Familien, die mehr über Fledermäuse erfahren möchten, sind am morgigen Freitag, 23. August, in den Schlosspark Borbeck zu einer spannenden Nachtwanderung geladen: Von 20 bis 22 Uhr kann man der mit Hilfe der Naturjugend (Naju) NRW bei einer Nachtwanderung den kleinen, fliegenden Jägern auf die Spur kommen. Mit Taschenlampen und Bat-Detektor kommen die Teilnehmer diesen faszinierenden wilden Tiere näher und entdecken vielleicht noch andere Tiere, die sich erst zeigen, wenn wir normalerweise schlafen. Mehr Infos beim Naju NRW, 0211/159 251-30, mail@naju-nrw.de

Einen ganzen Fledermaustag bietet am Samstag, 30. August das Umweltbildungszentrum, Abtskücher Straße 24, in Heiligenhaus an: Von 15 bis 19 Uhr kann man dort Filmen und Vorträgen zu Fledermäusen lausche oder Fledermauskästen bauen oder erwerben. Für Kinder gibt es Bastelaktionen. nabu

Alle Termine zur Batnight auf: www.nabu.de/batnight-termine

Zum Bild: Fledermäuse – wie dieses Große Langohr – fühlen sich in einem vielfältig gestalteten Garten wohl. Foto: G. Walter

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