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0 21.02.2020
Die Blume des Jahres kann kein Fieber verursachen, kein Fieber senken und mit Klee ist sie auch nicht verwandt. Und auch, wenn der Name nicht hält, was er verspricht, erlangt "Fieberklee" in diesem Jahr eine gewisse Berühmtheit.
Fieberklee ist ein Multitalent und wird Naturfreunde ein Jahr lang in die Welt der Moore, Sümpfe und Feuchtwiesen führen. Denn dort ist er zuhause. Die mehrjährige Sumpfblume ist eine typische Art der Übergangsmoore und bereitet als Frühbesiedlerin in Verlandungszonen anderen Pflanzenarten den Weg. Sie ist nahezu perfekt an diese Lebensbedingungen angepasst, denn ihre hohlen Stängel und Blattstiele dienen dem Auftrieb und der Durchlüftung am Wasserstandort. Seine ganze Schönheit stellt der Fieberklee dann zwischen April und Juni zur Schau, wenn er mit seinen zarten, weißen und auffällig stark bewimperten Blüten vor allem Hummeln zu Tisch bittet.
Mit der Benennung des Fieberklees zur Blume des Jahres macht die Loki-Schmidt-Stiftung auf den dringend notwendigen Schutz seiner besonderen Lebensräume, der Moore, aufmerksam und thematisiert ihre Bedeutung für Mensch und Natur. Denn nicht nur eine Vielzahl gefährdeter, hoch spezialisierter Arten fühlt sich hier wohl – vor allem das Klima wird in erheblichem Maße durch Moorlandschaften beeinflusst.
Moore, Übergangszonen zwischen festem Land und Wasser, gibt es schon seit mindestens 400 Millionen Jahren. In der obersten Schicht ihrer besonders nassen, sauerstoffarmen Böden, lagert sich abgestorbenes pflanzliches Material an, ohne zersetzt zu werden. Dieses Material nennt sich dann Torf. Pro Jahr wird ungefähr 1 mm Torf in einem intakten Moor aufgebaut. Obwohl Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, binden sie in ihren Torfschichten etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder weltweit in ihrer Biomasse. Sie gehören damit neben Meeres-Plankton, Salzwiesen und Wäldern zu den „Klimaschützern“ schlechthin. Werden Moore entwässert, um sie beispielsweise als Grünland oder Siedlungsland zu nutzen, gelangt Luft in den Moorkörper und der Torf wird abgebaut. Folglich entweichen nicht nur riesige Mengen des gespeicherten CO2, sondern zusätzlich auch Lachgas (N2O), dessen klimaschädliche Wirkung 300-mal höher ist als die des CO2 Mit der Aktion „Blume des Jahres“ rückt die Loki-Schmidt-Stiftung seit 1980 in jedem Jahr einen selten gewordenen Lebensraum in den Fokus und organisiert dazu zahlreiche Aktionen und Veranstaltungen.
Zum Bild: Den Fieberklee fotografierte Julian Denztorf.
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