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0 18.08.2023
Keine Frage. Der Spätsommer ist die Jahreszeit für die Familie der Korbblütler. Sonnenblume, Aster, Cosmea, Ringelblume: Sie sind alle aus einem Stall. Man erkennt sie daran, dass ihre Blüten zu einem großen Blütenstand zusammengefasst sind. Außen herum stehen die auffälligen Zungenblüten, die mit ihrer Farbenpracht die Insekten anlocken. Sie sorgen dafür, dass es summt und brummt im Körbchen. Die Zungenblüten (oder so genannte Strahlenblüten) sind aber steril. Bestäubt werden müssen die eher unscheinbaren Röhren-Blüten im Innern des Körbchen.
Auch der Purpurfarbene Sonnenhut gehört zu dieser ansehnlichen Familie.
Der botanische Gattungsnamen der Sonnenhüte „Echinacea“ ist vom altgriechischen Wort für Seeigel abgeleitet. Wer sich einen Purpurfarbenen Sonnenhut schon einmal aus der Nähe besehen hat, weiß sofort, was damit gemeint ist. Wie eine Kugel wölben sich die Röhrenblüten in der Körbchenmitte empor. Sie verfügen über orangefarbene bis rötlich purpurfarbene Spreublätter,die spitz und stachelig sind.
Die Blütenstände stehen einzeln auf relativ langen Stielen. Die kreisförmigen Blütenkörbe sind bis zu vier Zentimeter im Durchmesser groß. Das Körbchen wird umgeben von bis zu vier Reihen Hüllblättern. Wer Lust hat zählt nach: Die Blütenkörbe enthalten acht bis 21 Zungenblüten und 200 bis über 300 Röhrenblüten.
Echinacea-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen die je nach Art Wuchshöhen von bis zu 120 cm erreichen können. Die aufrechten Stängel sind meist unverzweigt. Die Pflanzen können - wie viele Korbblütler - behaart sein. Die Laubblätter sind mehr oder weniger gestielt und abwechselnd an den Stängeln verteilt angeordnet. Sie haben ein, drei oder fünf Blattnerven. Der Blattrand ist meist glatt, manchmal gezähnt oder gesägt. Die Blattoberflächen sind manchmal glatt aber meist behaart.
Der Sonnenhut ist als alte Heilpflanze bekannt. Schon die Ureinwohner Nordamerikas nutzten angeblich den Sonnenhut als Heilpflanze gegen Husten, Halsschmerzen und Mandelentzündung.
Heute wird er zur Unterstützung bei Atemwegsinfekten eingesetzt. Die Pflanze soll außerdem das Immunsystem stärken. Beim Purpur-Sonnenhut wird der ausgepresste Saft der oberirdischen Pflanzenteile oder die Zubereitung als Tee verwendet. Im Handel sind zahlreiche Fertig-Arzneimittel erhältlich.
Die medizinische Wirkung allerdings ist in der Wissenschaft umstritten; verschiedene Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Immerhin: Auf dem „Waschzettel“ der entsprechenden Medikamente werden die Risiken nicht verschwiegen. Korbblüher-Allergiker etwa sollen sich vor dem Sonnenhut in Acht nehmen. Wissenschaftler vermuten, dass pflanzeneigene Stoffe unerwünschte Wirkungen und ungeklärte Risiken auch für Schwangere bergen. Menschen, die eine Autoimmunkrankheit haben, sollten Echinacea ebenfalls sicherheitshalber nicht einnehmen, da noch zu wenig über die potenziellen Effekte auf das Immunsystem bekannt ist. So steht es in der Apotheken-Umschau zu lesen.
Im Garten machen sich die Sonnenhüte fabelhaft. Die ursprünglich aus Nordamerika stammenden Stauden gehören zu den unkompliziertesten Sommerblühern. Sie sind winterhart, gedeihen sowohl in voller Sonne wie auch im Halbschatten. Auch Schnecken mögen die Sonnenhüte – und zwar am liebsten im allerfrühesten Frühjahr beim ersten Austrieb der noch zarten Triebe.
Das soll nicht unerwähnt bleiben: Hinter der Bezeichnung „Sonnenhut“ verbergen sich zwei verschiedene Pflanzengattungen mit unterschiedlichen Arten: Die überwiegend gelb blühende Rudbeckia und die in Rottönen blühenden Echinacea-Arten.
Und das kommt so: Der schwedische Botaniker Carl von Linné, der vor rund 250 Jahren das noch heute geltende System der wissenschaftlichen Tier- und Pflanzennamen erfand, benannte den Sonnenhut nach seinem Lehrmeister Olof Rudbeck.
Wenig später beschäftigte sich der Kasseler Botaniker Conrad Mönch (1744-1805) erneut mit diesen Pflanzen, fand sie sehr unterschiedlich und wies sie einer neuen Gattung zu, die er nach den stachligen Röhrenblüten Echinacea nannte.
Auch die Rudbeckien sind als Zierpflanzen beliebt. In unseren Breiten mag man besonders die „Schwarzäugige Susanne“ sehr.
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