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0 03.10.2021
Staenennach
Sternennacht
Af dät deselwe Staene send,
Ob das dieselben Sterne sind,
Dä ick so gaene soog as Kend?
Die ich als Kind so gerne sah?
Denselwen Hemmel? O, so noh,
Derselbe Himmel? Oh, so nah,
Wi dät dommols en Dällfken wo?
Wie's damals wohl in Dellwig war?
Jo! Dommols!! Wä hä dät gedach,
Ja! Damals! Wer hätt' das gedacht,
Dat nach vö nach
Dass Nacht für Nacht
Dän Hemmel met sine Staenenprach
Der Himmel mit seiner Sternenpracht
Sick höger wölwen, höger - -
Sich höher wölbte, höher - -
Es onsen Witz on Västand
Und uns’re Klugheit und Verstand
En Wörmsken blos en dine Hand?
Ein Würmchen nur in deiner Hand?
Gott, kommt wi Di nie nöger??
Gott, kommen wir dir niemals näher??
Jo! Jo! Du ges ons Rätsel op,
Ja! Ja! Du gibst uns Rätsel auf,
Rätsel öwer Rätsel - - -
Rätsel über Rätsel - - -
Mi dullert de Kopp,
Mir schwirrt der Kopf,
Mi dawert dän Däätsel.
Die Rätsel machen mich irre.
Der Sternenhimmel: Unendlich weit, unendlich groß. Da kann es einem ganz schön im Kopf "dullern", wenn man in tiefes Nachdenken versinkt über Gott und die Welt. Hermann Hagedorn ist es so gegangen in einer Sternennacht und hat daraus obiges Gedicht geschrieben (veröffentlich in den BN 195, ein wunderbares Gedicht ganz ohne Pathos aber mit einem schwirrenden Kopf. In Hagedorns Wahlheimat im Sauerland eignete sich das Sternenzelt bestimmt gut zum Sinnieren.
Die plattdeutschen Gedichte des Dellwiger Heimatdichters Hermann Hagedorn hat Franz Josef Gründges ausgewählt und ins Hochdeutsche übertragen.
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