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0 27.09.2024
Seine üppigen Fruchtdolden sind im Spätsommer/Herbst nicht zu übersehen. Die kleinen runden, schwarzviolett glänzenden Beeren des Schwarzen Holunders stellen im Herbst eine wichtige Nahrungsquelle dar für Buchfink, Amsel, Grasmücke, Rotschwanz, Kohlmeise und weiteren Vogelarten. Auch Säugetiere wie Marder, Igel oder Siebenschläfer schätzen den schmackhaften Holunder mit seinem hohen Fruchtfleisch-Anteil. Außerdem bieten die Sträucher vielen Tieren gute Nistmöglichkeiten und Verstecke.
Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) erreicht in etwa eine Höhe von sechs Metern. Er trägt unpaarig gefiederte Blätter (d.h. sie haben ein Endblättchen), die aromatisch riechen. Von der Form ähneln sie einem Ei, der Blattrand ist gesägt. Die Zweige sind mit lockerem, hellen Mark gefüllt.
Seine kleinen weißen Blüten sind zu großen schirmförmigen Trugdolden gehäuft. Aus ihnen gehen im Herbst schwarze Steinfrüchte hervor. Diese „Holunderbeeren“ werden von Vögeln gefressen, die die mit verzehrten Kerne unverdaut ausscheiden und so verbreiten.
Auf diese Weise konnte sich auch der Schwarze Holunder auf vielen Brachen in Essen ausbreiten. Außerdem gibt es noch bei uns den ebenfalls strauchförmigen Roten Holunder und den staudenartigen Zwergholunder.
Während auf dem Lande Holunderbüsche und –bäume oft entfernt worden sind, weil sie großflächiger Bewirtschaftung im Weg standen, sind sie in unseren Städten in Parks, Gärten und auf Brachland oft zu finden.
Früher kam der bis zu sieben Meter hohe Holunderstrauch fast nur in Flussauen vor, heute dagegen sieht man ihn vor allem an den Rändern von Laub- und Mischwäldern, in Hecken und Gebüschen.
Das Moschuskrautgewächs liebt humus- und stickstoffreiche Böden. Wo Holundergehölze wachsen, ist es in der Regel feucht. Anspruchslos und resistent gegen Frost, Wind und Luftschadstoffe, eignet er sich sogar zur Anpflanzung in verkehrsreichen Innenstädten. Im Juni und Juli entwickelt der Holunder weiße, süßlich duftende Blüten, aus denen etwa zwei Monate später die schwarzen Steinfrüchte entstehen.
Uralt ist die Verwendung des Holunders in der Volksmedizin, er ist eine lebende Hausapotheke. Die Blüten liefern einen schweißtreibenden Tee, und die Beeren enthalten viel Vitamin C und Kalium. Sie werden zu Saft oder Gelee (oder Wein) verarbeitet.
Der Tee hilft gegen Erkältungen, reinigt den Organismus und ist hilfreich bei Beschwerden der oberen Atemwege. Holunderbeeren haben eine leicht abführende Wirkung. Abends genossen sollen sie für einen ruhigen Schlaf sorgen. Holunderblüten fördern außerdem die Nierentätigkeit.
Der Verzehr unreifer Früchte in großen Mengen kann zu Unpässlichkeiten führen, denn sie enthalten Sambunigrin. Doch dieses Gift wird beim Kochen zerstört. Sein typisches Schwarzviolett erhält die Pflanze durch Sambucyanin, das ist ein natürlicher Farbstoff, der Lebensmitteln beigegeben wird und dazu beiträgt, dass Saft und Beeren des Holunders auch hartnäckige Flecken verursachen. . Die Lebensmittelindustrie verwendet Holundersaft daher als natürlichen Farbstoff, und früher wurde sogar Leder mit Holunder gefärbt.
Im eigenen Garten kann der Schwarze Holunder im Herbst ohne Bedenken gepflanzt werden. Aber Obacht: Holunder wirft mit Dreck. Also: Hüten Sie sich davor, einen Holunderstrauch neben die Terrasse zu pflanzen. Täglich kann man dann während der Blüte (Juni/Juli) die Gartenmöbel säubern. Und wenn die Beeren reif sind, sorgen die Vögel für entsprechende Flecken. Versprochen!
Zum Bild: Wild wachsender Holunder fehlt in kaum einer Feldhecke und schmückt viele Waldränder. Im Reifezustand hängen die Holunder-Fruchtstände schlaff nach unten.
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