Ein Leben für die Leinwand

Doris Fuhrmeister war d i e Borbecker Kinofrau

0 03.08.2020

Ihr Herz schlug für das Kino. Andreas Koerner hat ein Foto von Doris Fuhrmeister aus den Sechzigerjahren dem Vergessen entrissen und aus dem Archiv des Kulturhistorischen Vereins ans Tageslicht befördert. Andreas Koerner hat sich intensiv mit Borbecker Kinogeschichte beschäftigt. Er schreibt: "Im Jahre 1907 bestand Doris Fuhrmeister ihre Prüfung als Film-Vorführerin. Man sagt, als erste Frau in Deutschland. Damals waren es noch Stummfilme, die mit Klavierbegleitung aufgeführt wurden. Die Fuhrmeisters kamen 1922 als Kinobetreiber nach Borbeck. Das Kino hieß "Apollo" und befand sich im Haus Weidkamp 15." Das Bild zeigt Doris Fuhrmeister aber an der Kasse ihres Kinos Schauburg (hinter der Eisenbahnlinie). Die Kinokasse war ihr angestammter Arbeitsplatz.

Andreas Koerner: "Links sieht man Portraits von den Beatles. Vielleicht lief dort auch ein Beatles-Film. Ich bin sehr froh, dass ich sie an der Kinokasse zeigen kann. Es mögen sich einzelne Borbecker noch an Doris Fuhrmeister erinnern. 1938 wurde sie Schützenkönigin des Borbecker Schützenvereins. 1951 wurde ihre Tochter Lieselotte Berressem ihre Nachfolgerin als Schützenkönigin. Am 20. Januar 1969 fand die letzte Filmvorführung in der Schauburg statt. In dem Saal für 700 Besucher waren nur 15 Plätze besetzt. Außer der Schauburg hatte sie noch das Resi-Kino, eigentlich "Residenz", aber jeder sagte "Resi" an der Wüstenhöferstraße. Resi schloss bereits am 30. April 1964, dort ließ Frau Fuhrmeister das Terrassenhaus bauen. Für alle Fälle ließ sie unten einen Saal einrichten. Ein Kino zog dort nicht ein."

Man ahnt: Die Geschichte der Kinos in Borbeck ist lang. Wer mag, kann sie im Heft 2 von 2006 der Borbecker Beiträge nachlesen.

Wer ein altes Schätzchen mit den Leserinnen und Lesern von borbeck.de teilen möchte, sendet einfach einen guten Scan (Querformat) an redaktion@borbeck.de , schreibt ein paar Stichworte dazu und freut sich auf eine der nächsten Fundstücke-Folgen.

Das Kinoprogramm  unten stammt aus den Borbecker Nachrichten vom März 1959. Burkhard Effertz sandte uns ein Foto der Seite. Herzlichen Dank!

 

 

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