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0 25.02.2022
Ganz schön schrumpelig sehen die kleinen Wurzelknollen aus. Daraus sollen nun die zarten Winterlinge wachsen? Geduld braucht der Gärtner, bis zum ersten Mal dieses filigrane Mitglied der Familie der Hahnenfußgewächse blüht. Drei Jahre braucht der Winterling bis er zum ersten Mal seine sonnengelben Blüten sehen lässt.
Eranthis hyemalis – so der wissenschaftliche Name - gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Die Pflanze stammt aus Südeuropa und wird seit Jahrhunderten in Gärten kultiviert.
Aus den schwarzen, knollig verdickten Rhizomen (Wurzelsprossen) sprießen schon im Winter unterm Schnee oder unter einer Laubschicht die dicken Blütenknospen. Der Winterling kann bereits im Januar, Februar blühen.
Die glänzend gelben, etwa 2,5 Zentimeter großen Blüten stehen am Ende eines dicken Stängels. Die Pflanze insgesamt wird nur etwas zehn Zentimeter hoch. Die Blüte hat etwa sechs Blütenhüllblätter und viele Staubblätter. Unter der Blüte sitzen wie eine Halskrause drei waagrecht ausgerichtete handförmige Hochblätter. Auch das grundständige Blatt (dem Boden am nächsten stehende) ist handförmig und lang gestielt. Es entfaltet sich aber erst nach der Blüte. Bis Juni – wenn die Samen aus der Blüte gefallen sind – zieht der Winterling seine oberirdischen Pflanzenteile zurück.
Der Winterling liebt nährstoffreichen, lockeren, humosen Lehmboden im Halbschatten, der im Sommer nicht austrocknen darf. Unter laubabwerfenden Bäumen oder Gebüschen fühlt er sich – wie seine Schwester, die Christrose – besonders wohl.
Die Samen des Winterlings reifen bis Ende Mai. Ameisen helfen bei der Verbreitung des Samens, indem sie ihn fortschleppen und den Teil liegen lassen, auf den sie keinen Appetit haben.
Erst nach den ersten Frösten im nächsten Winter keimen sie. Es erscheinen zwei Keimblätter. Erst im darauf folgenden Frühling bilden sich die eigentlichen Laubblätter. Noch ein Jahr später kommt der Winterling dann im Januar/Februar zum ersten Mal zur Blüte.
Wie die Christrose verträgt der Winterling keine intensive Pflege. Also: Nicht umgraben und harken. Gönnt man ihn hingegen etwas Ruhe, dann breitet sich mit der Zeit ein gelber Blütenteppich unter den Bäumen oder Sträuchern aus.
Pflanzzeit für Eranthis ist der frühe Herbst. Die kleinen Knollen werden fünf bis sieben Zentimeter tief in Gruppen gesetzt, der Abstand zwischen den Knollen soll sieben bis zehn Zentimeter betragen. Die Rhizome haben keine klar erkennbare Ober- oder Unterseite.
Und noch eine Ähnlichkeit mit der Christrose gibt es: Die ganze Pflanze, besonders die Knollen, ist stark giftig. Sie enthalten Glykoside, die Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Koliken, Herzschwäche Sehstörungen und Atemnot verursachen können. Verwandt ist der Winterling ferner u.a. mit der Waldrebe, dem Adonisröschen, der Akelei, dem Leberblümchen, der seltenen Kuhschelle, dem Scharbockskraut, der Sumpfdotterblume und dem Windröschen.
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